Liebe Leserinnen, liebe Leser,
als wir in der vergangenen Weihnachtszeit auf das neue Jahr blickten, gab es viel Grund zu Optimismus: Die anstrengenden Jahre der Corona-Pandemie schienen sich dem Ende zu nähern, im Rahmen unserer Verbandsumfrage äußerten viele Unternehmen mit Blick auf das neue Jahr Optimismus.
Dass es anders gekommen ist, liegt vor allem an Russlands Angriff auf die Ukraine. Die humanitäre Krise geht mit großem Leid einher, beides lässt sich kaum in Worte fassen.
Auch auf ökonomischer Ebene hinterlässt der Krieg schwerwiegende Folgen, besonders spürbar durch explodierende Energiepreise. Vor allem aber für Russland kommt der Angriff einem ökonomischen Selbstmord gleich. Gleichzeitig verdeutlicht er, wie verletzlich unsere Handelsbeziehungen in einer globalisierten Wirtschaft sind. Gerade mit Blick auf China ist es wichtig, unsere Abhängigkeiten stark zu reduzieren, sei es nun bei Energie und anderen Rohstoffen oder bei wichtigen Einzelteilen wie Chips. Zwar werden wir uns nie vollständig entkoppeln können, allerdings werden wir unseren Handel in Zukunft viel stärker auf andere Partner in Asien oder in Südamerika erweitern müssen.
So war es ein Jahr, in dem die innenpolitischen Themen oft unter den drängenden großen Krisen zurückstehen mussten. Dabei stehen noch viele Herausforderungen an, die die Ampelkoalition ursprünglich lösen wollte: die Überalterung der Gesellschaft, die Klimatransformation von Wirtschaft und Gesellschaft, der mangelnde Wohnraum und die bröckelnden Straßen, um nur ein paar zu nennen.
Es bleibt also viel zu tun. Im Institut der deutschen Wirtschaft werden wir den Weg mit unserer gewohnten Expertise begleiten, so wie wir es auch im vergangenen Jahr getan haben. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Reise durch ein ereignisreiches Jahr, das ich mit viel Freude in Wort und Schrift begleitet habe.
Ihr
Michael Hüther