1. Home
  2. Themen
  3. Verteilung und öffentliche Finanzen
Inhaltselement mit der ID 18

Verteilung und öffentliche Finanzen

Die staatlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen haben ein Volumen von knapp der Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Nachdem der Gesamtstaat jahrzehntelang Defizite zu verzeichnen hatte, erzielte er vor der Coronakrise zuletzt Überschüsse. Dank niedriger Zinsen und steigender Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben musste Deutschland keine neuen Schulden machen. Doch die Coronakrise hat wieder zu steigenden Staatsausgaben, geringeren Steuereinnahmen und dadurch zu einer insgesamt höheren Staatsverschuldung geführt, allerdings ist der Spielraum für staatliche Investitionen durch die Schuldenbremse begrenzt. Aktuell hat Deutschland einen Schuldenstand von mehr als zwei Billionen Euro.

Armut Einkommensverteilung Grundeinkommen Rente, Pflege, Kranken- und Arbeitslosenversicherung Staatsverschuldung Steuer- und Finanzpolitik Vermögen

Über das Thema

Neben den offen ausgewiesenen Schulden schlummern im Sozialsystem implizite Schulden in Form von ungedeckten Leistungszusagen der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Derzeit gibt Deutschland etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung für Sozialleistungen aus und liegt damit bereits in der Spitze der Industrienationen. Im Zuge des demografischen Wandels werden die Sozialsysteme künftig sogar noch stärker beansprucht.

Über die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensungleichheit wird in Deutschland viel und kontrovers diskutiert. Die Ungleichheit der verfügbaren Haushaltseinkommen in Deutschland liegt heute zwar höher als zu Beginn der 1990er Jahre, hat sich aber seit dem Jahr 2005 nicht mehr wesentlich verändert. Im internationalen Vergleich fällt sie gering aus. So beziehen die oberen zehn Prozent etwas mehr als 30 Prozent der Einkommen. Die vermögendsten zehn Prozent besitzen rund 60 Prozent des Gesamtvermögens. Die Vermögen sind demzufolge ungleicher verteilt als die verfügbaren Einkommen. Ganz so abgehoben, wie diese Zahlen nahelegen, ist die Oberschicht aber nicht: Ein großer Teil der Vermögen ist in Betrieben gebunden, die in Form von Arbeitsplätzen die Lebensgrundlage für viele Millionen Menschen schaffen.

Aufgrund des technischen Fortschritts suchen Unternehmen zunehmend nach höher qualifizierten Mitarbeitern – bei entsprechend höherem Gehalt. Gleichzeitig stehen Geringqualifizierte in größerer Konkurrenz mit Arbeitern aus dem Ausland. Wegen dieser und anderer Trends hat sich die Einkommensverteilung in Deutschland – wie in allen Industriestaaten – in den 1990er Jahren und bis zur Mitte der 2000er Jahre geweitet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern konnte Deutschland die Einkommensdrift zuletzt aber bremsen und auf dem Niveau von 2005 fixieren. Die gute wirtschaftliche Entwicklung und der beispiellose Abbau der Arbeitslosigkeit haben die Lebenssituation von Millionen Menschen verbessert und die Einkommensverhältnisse stabilisiert.

Der Staat greift in Deutschland stärker in die Einkommensverteilung ein als viele andere Staaten, sodass die Ungleichheit in Deutschland niedrig ist. So verworren die Effekte zur Umverteilung im Einzelnen sind, das Ergebnis ist eindeutig: Wer mehr verdient, erhält weniger staatliche Bezüge und zahlt höhere Abgaben. Umgekehrt erhalten die Bürger mehr Zahlungen vom Staat, je weniger sie verdienen. Die starken Schultern tragen somit eine höhere Last.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Artikel lesen
Potenziale für die politischen Ränder​
Matthias Diermeier / Judith Niehues IW-Kurzbericht Nr. 13 12. Februar 2025

​​(Überschätzte) Inflation: Potenziale für die politischen Ränder​

Obwohl die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr lediglich um 2,2 Prozent gestiegen sind, nimmt jeder zweite Befragte eine „starke“ Preissteigerung wahr. Im Durchschnitt wird die Inflationsrate 2024 auf 15,3 Prozent geschätzt (Median: 10 Prozent). Noch negativer blicken Unterstützer der politischen Ränder auf die Inflation. Eine breite Mehrheit unter ihnen hat das ...

IW

Artikel lesen
IW-Direktor Michael Hüther
Michael Hüther beim PKV-Verband Interview 11. Februar 2025

Gesundheitssystem: „Wir müssen die Kosten dämpfen”

Deutsche Unternehmen leiden unter hohen Lohnzusatzkosten. Zu den Treibern zählen die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. IW-Direktor Michael Hüther fordert im Interview mit dem PKV-Verband Einsparungen statt immer neue ...

IW

Artikel lesen
Christoph Schröder, Senior Researcher für Einkommenspolitik, Arbeitszeiten und -kosten
Christoph Schröder im WDR5 WDR 28. Januar 2025

Kaufkraft: „Die Politik muss den Strukturwandel fördern“

Im Interview mit dem WDR5 spricht IW-Ökonom Christoph Schröder über die Kaufkraft in Deutschland. Besonders gut sei sie in Regionen mit niedrigem Preisniveau und gleichzeitig gut situierten Haushalten. Die Politik könne dazu einen Beitrag leisten.

IW

Artikel lesen
Steuersenkungen, aber wie!?
Tobias Hentze im Wirtschaftsdienst Gastbeitrag 24. Januar 2025

Wahlprogramme: Steuersenkungen, aber wie!?

CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP versprechen Bürgern und Unternehmen für die kommende Legislaturperiode ein Ende des steuerpolitischen Stillstands. Unterschiede bestehen allerdings beim Umfang der Entlastungen und bei den Instrumenten.

IW

Unsere Experten

Person ansehen
Martin Beznoska

Dr. Martin Beznoska

Senior Economist für Finanz- und Steuerpolitik

Tel: 030 27877-101 @mbeznoska
Person ansehen
Tobias Hentze

Dr. Tobias Hentze

Leiter des Clusters Staat, Steuern und Soziale Sicherung

Tel: 0221 4981-748
Person ansehen
Björn Kauder

Dr. Björn Kauder

Senior Economist für Finanz- und Steuerpolitik

Tel: 0221 4981-516
Person ansehen
Jasmina Kirchhoff

Dr. Jasmina Kirchhoff

Projektleiterin für Pharmastandort Deutschland

Tel: 0221 4981-813 Jasmina Kirchhoff
Person ansehen
Judith Niehues

Dr. Judith Niehues

Leiterin des Clusters Mikrodaten und Verteilung

Tel: 0221 4981-768
Person ansehen
Jochen Pimpertz

Dr. Jochen Pimpertz

Leiter des Clusters Staat, Steuern und Soziale Sicherung

Tel: 0221 4981-760 Jochen Pimpertz
Person ansehen
Christoph Schröder

Christoph Schröder

Senior Researcher für Einkommenspolitik, Arbeitszeiten und -kosten

Tel: 0221 4981-773
Person ansehen
Ruth Maria Schüler

Dr. Ruth Maria Schüler

Economist für Soziale Sicherung und Verteilung

Tel: 0221 4981-885 Ruth Maria Schüler
Person ansehen
Maximilian Stockhausen

Dr. Maximilian Stockhausen

Senior Economist für Soziale Sicherung und Verteilung

Tel: 030 27877 134 Maximilian Stockhausen @StockhausenEcon
Inhaltselement mit der ID 8793

Alle Beiträge

2107 Ergebnisse
Sortierung nach:
Studie lesen
Potenziale für die politischen Ränder​
IW-Kurzbericht Nr. 13 12. Februar 2025

​​(Überschätzte) Inflation: Potenziale für die politischen Ränder​

Matthias Diermeier / Judith Niehues

Obwohl die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr lediglich um 2,2 Prozent gestiegen sind, nimmt jeder zweite Befragte eine „starke“ Preissteigerung wahr. Im Durchschnitt wird die Inflationsrate 2024 auf 15,3 Prozent geschätzt (Median: 10 Prozent). Noch negativer blicken Unterstützer der politischen Ränder auf die Inflation. Eine breite Mehrheit unter ihnen hat das Gefühl, Preise zu zahlen, die über der amtlichen Inflationsrate liegen.

IW

Artikel lesen
IW-Direktor Michael Hüther
Michael Hüther beim PKV-Verband Interview 11. Februar 2025

Gesundheitssystem: „Wir müssen die Kosten dämpfen”

Deutsche Unternehmen leiden unter hohen Lohnzusatzkosten. Zu den Treibern zählen die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. IW-Direktor Michael Hüther fordert im Interview mit dem PKV-Verband Einsparungen statt immer neue Leistungsversprechen von der Politik.

IW

Artikel lesen
Christoph Schröder, Senior Researcher für Einkommenspolitik, Arbeitszeiten und -kosten
Christoph Schröder im WDR5 WDR 28. Januar 2025

Kaufkraft: „Die Politik muss den Strukturwandel fördern“

Im Interview mit dem WDR5 spricht IW-Ökonom Christoph Schröder über die Kaufkraft in Deutschland. Besonders gut sei sie in Regionen mit niedrigem Preisniveau und gleichzeitig gut situierten Haushalten. Die Politik könne dazu einen Beitrag leisten.

IW

Artikel lesen
Steuersenkungen, aber wie!?
Tobias Hentze im Wirtschaftsdienst Gastbeitrag 24. Januar 2025

Wahlprogramme: Steuersenkungen, aber wie!?

CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP versprechen Bürgern und Unternehmen für die kommende Legislaturperiode ein Ende des steuerpolitischen Stillstands. Unterschiede bestehen allerdings beim Umfang der Entlastungen und bei den Instrumenten.

IW

Studie lesen
Steigende Sozialversicherungsbeiträge belasten die Wettbewerbsfähigkeit
IW-Policy Paper Nr. 3 23. Januar 2025

Steigende Sozialversicherungsbeiträge belasten die Wettbewerbsfähigkeit

Michael Hüther / Thomas Obst / Jochen Pimpertz

Mit dem Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit ist das Geschäftsmodell der deutschen Volkswirtschaft ins Wanken geraten. In einer zunehmend de-globalisierten Ökonomie gelingt es der industriebasierten und exportorientierten Wirtschaft immer weniger, an dem Wachstum seiner Hauptzielländer teilzuhaben.

IW

Inhaltselement mit der ID 8880