Armut wird relativ gemessen, denn es wird berechnet, wie jemand im Verhältnis zu anderen steht. Eine Person gilt in Deutschland dann als arm, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. Das ist auch die Definition der Armutsgrenze in Deutschland. Aus der Definition der relativen Armut folgt: Wenn alle Einkommen steigen, die der Reichen jedoch stärker als die der Armen, dann nimmt die Armut zu, obwohl die Armen mehr haben als zuvor. Armut ist auch in anderer Hinsicht relativ: Jemand, der in einem Land als arm gilt, zählt in einem anderen Land womöglich zu den Wohlhabenden. Obwohl das Wohlstandsniveau in Deutschland höher liegt als in den meisten anderen Staaten Europas, liegt der Anteil der Armen unter dem europäischen Durchschnitt. Der Grund findet sich in den staatlichen Transferleistungen: Mit der Sozialhilfe, der Grundsicherung im Alter und dem Arbeitslosengeld II hat Deutschland wirksame Instrumente, um materielle Armut zu vermeiden. Außerdem wird politisch darüber gestritten, den Mindestlohn aktiver als Instrument zur Bekämpfung von Armut zu nutzen.
Armut

Über das Thema
Der soziale Aufstieg kann jedoch nur gelingen, wenn die Betroffenen einen Job finden. Dies fällt in Deutschland vor allem Alleinerziehenden und Migranten schwer. Damit mehr Menschen ohne staatliche Hilfe auskommen, muss sich zum einen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, und zum anderen muss die Aufnahme einer Beschäftigung lohnender werden. Geringverdiener, die ergänzend Arbeitslosengeld II beziehen, sollten deshalb mehr von ihrem Hinzuverdienst behalten dürfen.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Kinderarmut: Nur ein zielgenaues Konzept hilft langfristig
Was hilft gegen Kinderarmut? Die Bundesregierung will Leistungen bündeln und betroffenen Eltern mit der Kindergrundsicherung künftig mehr zahlen. Tatsächlich braucht es aber ein zielgenaues Konzept: Nur so haben alle Kinder künftig auch die gleichen Chancen.
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In keinem der Länder der Bundesrepublik Deutschland ist die Arbeitslosigkeit geringer als in Bayern, und auch die Sorgen um die soziale Ungleichheit in Deutschland fallen unter den bayerischen Bundesbürgern niedriger aus als in anderen Regionen.
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Armut in Europa
Ob jemand in der EU als armutsgefährdet oder arm gilt, hängt stark von seinem Wohnort ab. Denn die Schwellenwerte für die Armutsgefährdung orientieren sich an den durchschnittlichen Einkommen des jeweiligen Landes. ...
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Die Mittelschicht im Fokus – Abgrenzung, Entwicklung und Mobilität
Etwa jeder zweite Bundesbürger zählte im Jahr 2018 zur Einkommensmittelschicht im engeren Sinn (i.e.S.). Seit über einer Dekade hat sich dieser Anteil nur unmerklich verändert.
Judith Niehues / Maximilian Stockhausen IW
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Leiterin des Clusters Mikrodaten und Verteilung
Tel: 0221 4981-768 Mail: niehues@iwkoeln.de
Christoph Schröder
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Tel: 0221 4981-773 Mail: schroeder.christoph@iwkoeln.de
Dr. Maximilian Stockhausen
Senior Economist für Soziale Sicherung und Verteilung
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Kinderarmut: Nur ein zielgenaues Konzept hilft langfristig
Was hilft gegen Kinderarmut? Die Bundesregierung will Leistungen bündeln und betroffenen Eltern mit der Kindergrundsicherung künftig mehr zahlen. Tatsächlich braucht es aber ein zielgenaues Konzept: Nur so haben alle Kinder künftig auch die gleichen Chancen.
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Faktencheck Verteilung: Bayern und Gesamtdeutschland im Vergleich
In keinem der Länder der Bundesrepublik Deutschland ist die Arbeitslosigkeit geringer als in Bayern, und auch die Sorgen um die soziale Ungleichheit in Deutschland fallen unter den bayerischen Bundesbürgern niedriger aus als in anderen Regionen.
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Armut in Europa
Ob jemand in der EU als armutsgefährdet oder arm gilt, hängt stark von seinem Wohnort ab. Denn die Schwellenwerte für die Armutsgefährdung orientieren sich an den durchschnittlichen Einkommen des jeweiligen Landes. Skandinavier sind insgesamt deutlich seltener von Armut betroffen als die anderen Europäer. In Deutschland ist die Gefahr von Armut je nach Maßstab gering bis mittel.
Judith Niehues / Christoph Schröder iwd

Die Mittelschicht im Fokus – Abgrenzung, Entwicklung und Mobilität
Etwa jeder zweite Bundesbürger zählte im Jahr 2018 zur Einkommensmittelschicht im engeren Sinn (i.e.S.). Seit über einer Dekade hat sich dieser Anteil nur unmerklich verändert.
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Stabile Mittelschicht: Einkommensmobilität zwischen Schichten
Die interaktive Grafik zeigt Ihnen mit nur einem Klick auf die Schaltfläche Start, wie sich die Einkommenspositionen von Personen aus unterschiedlichen Einkommensschichten zwischen den Jahren 2014 und 2018 entwickelt haben.
Judith Niehues / Maximilian Stockhausen IW
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