Die Forscher des Kompetenzfelds Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik analysieren den Einfluss von Werten, Normen, Regeln und Gesetzen (Institutionen).

Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik
Die Arbeit beruht auf der Erkenntnis, dass psychologische und institutionelle Aspekte von vielen Wirtschaftswissenschaftlern immer noch vernachlässigt werden und dies die Erklärungskraft ökonomischer Modelle schwächt. Die IW-Wissenschaftler beziehen sich auf die ordnungspolitischen Grundlagen der Wirtschaftspolitik und verbinden ihre Arbeit mit der Verhaltensökonomik, berücksichtigen also psychologische und soziologische Aspekte. Zudem stützen die Forscher ihre Arbeit auf die Erkenntnisse der modernen Institutionenökonomik, die den Blick auf die Kosten von Vertragsverhandlungen und Prozessen (Transaktionskosten) und auf die Bedeutung von Anreizen für menschliches Verhalten richtet. Basierend auf diesen interdisziplinären, theoretischen Ansätzen erarbeiten die Ökonomen Analysen und anwendungsbezogene Politikempfehlungen, die sich insbesondere auf wirtschafts- und unternehmensethische Dilemmata beziehen.
Arbeitsbereiche
In diesem Arbeitsbereich untersuchen die Wissenschaftler verschiedene Politikfelder anhand von institutionenökonomischen sowie verhaltensökonomischen Analysemethoden. Die IW-Forscher prüfen, wie sich die neuen Entwicklungen der Verhaltensökonomik für die Politikberatung nutzen lassen. Themen sind hier die „Psychologie der Freiheit“, „Wachstum, Wohlstand, Wohlbefinden“, die Glücksforschung sowie die Gerechtigkeits- und Fairnessforschung. Darüber hinaus analysieren sie zum Beispiel die Wirkung von Gutscheinen, die Professionalisierung haushaltsnaher Dienstleistungen und den Einfluss von Vertrauen auf das Wirtschaftswachstum.
Neben Studien zu Markt und Moral sowie zur unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung (Corporate Social Responsibility) gehören diverse Veranstaltungen zu den Aktivitäten dieses Arbeitsbereichs. Alle zwei Jahre wird der Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik an Nachwuchswissenschaftler verliehen. Das wirtschaftsethische Forum nimmt wirtschaftliche Positionen, Entscheidungen und Maßnahmen und deren ethische Dimension in den Fokus. Im Jahr 2012 wurde zudem die „Institut der deutschen Wirtschaft Köln Akademie GmbH“ (IW Akademie) gegründet. Die IW Akademie bündelt die interdisziplinäre Forschung und bietet Weiterbildungsseminare sowie ab 2014 einen Masterstudiengang zur Verhaltensökonomik und -ethik/Psychologie an (www.iwakademie.de).
Für das Roman Herzog Institut (RHI), einen Kooperationspartner des IW, verfasst dieser Arbeitsbereich Publikationen und Veranstaltungen zu den Themen „Ethik der Sozialen Marktwirtschaft“, „Die Gesellschaft von Morgen“ und „Die Unternehmen von Morgen“. Im Zentrum steht die Frage nach der zukünftigen Ausgestaltung der Arbeitswelt (www.roman-herzog-institut.de).
Die Wissenschaftler haben im Auftrag der Bundesregierung den Ersten Engagementbericht mit dem Titel „Für eine Kultur der Mitverantwortung“ erstellt. Der Bericht untersucht das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement von Bürgern und Unternehmen in Deutschland. Zudem haben die IW-Forscher im Auftrag des Familienministeriums und in Kooperation mit der IW Consult Unternehmen zu ihrem bürgerschaftlichen Engagement befragt und die Ergebnisse analysiert. Die Forschung schlägt sich in Sammelbänden, Journalartikeln und Vorträgen nieder.
Die Analyse der Wohlfahrtsverbände und gemeinnützigen Organisationen sowie deren Leistungen (u.a. in der Pflege und beruflichen Rehabilitation), sind ein weiterer Arbeitsbereich des Kompetenzfelds Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik. Ein Ziel ist es, den fachlichen Dialog zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen dieses sogenannten Dritten Sektors zu fördern.
Kooperationspartner
Der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) ist ein von ehrenamtlichem Engagement getragenes Netzwerk protestantischer Unternehmer, Manager und Führungskräfte.
Der AEU versteht sich als Gesprächspartner der Kirchen, ihrer Einrichtungen und Werke in wirtschaftlichen und unternehmerischen Fragen. Zu den Aufgaben der Organisation gehören unter anderem die Mitarbeit in den Gremien der Landeskirchen und der Evangelischen Kirchen in Deutschland, die Unterstützung von kirchlichen Strukturen und die Erarbeitung von Stellungnahmen zu wirtschafsethischen und gesellschaftspolitischen Fragen.
Zur Website des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer
Der Bund katholischer Unternehmer (BKU) ist ein Interessenverband, dem mehr als 1.200 inhabergeführte Unternehmen, Selbstständige und leitende Angestellte angehören.
Der BKU arbeitet an der Vermittlung und Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre und an der Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft. Ziel der Organisation ist es, ethische Werte in die Wirtschaft zu tragen, Kirchen mit ökonomischem Sachverstand zu unterstützen und Unternehmern einen Raum zum persönlichen Austausch zu geben und darüber hinaus geistliche Begleitung und Orientierung zu bieten.Zur Website des Bundes Katholischer Unternehmer
Das Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) verfolgt das Ziel, den Austausch von Gedanken und Ideen über ethische Fragen des Wirtschaftens zu fördern.
Das DNWE ist ein gemeinnütziger Verein mit mehr als 600 Mitgliedern, darunter viele Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kirchen und Wissenschaft. Das Netzwerk fördert und unterstützt Anstrengungen von Unternehmen, Verbänden und Institutionen, die auf die praktische Umsetzung moralischer Grundsätze und Ansprüche in Wirtschaftsfragen abzielen.
Zur Website des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik
Die evangelische Akademie zu Berlin ist eine Einrichtung, die im Auftrag der evangelischen Kirche die vielfältigen Perspektiven aus Politik, Kultur, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in einen Dialog bringt.
Gesellschaftliche Fragen und Probleme werden in Tagungen, Vorträgen, Arbeitsgruppen und Hintergrundgesprächen thematisiert und diskutiert. Des Weiteren organisiert die evangelische Akademie zu Köln Kongresse und Symposien und veröffentlicht Texte und Denkanstöße zu den Themen Religion, Wirtschaft, Politik, Zeitgeschichte, Bildung und Gesundheit.
Zur Website der Evangelischen Akademie zu Berlin
Das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung ist eine Forschungseinrichtung für Sozialwissenschaften in Köln. Das Institut betreibt Grundlagenforschung mit dem Ziel einer empirisch fundierten Theorie der sozialen und politischen Grundlagen moderner Wirtschaftsordnungen.
Die Zusammenhänge zwischen ökonomischem, politischem und sozialem Handeln stehen bei der Untersuchung im Mittelpunkt. Mit einem vornehmlich institutionellen Ansatz wird erforscht, wie Märkte und Wirtschaftsorganisationen in historische, politische und kulturelle Zusammenhänge eingebettet sind, wie sie entstehen und wie sich ihre gesellschaftlichen Kontexte verändern. Das Institut schlägt eine Brücke zwischen Theorie und Politik und leistet einen Beitrag zur politischen Diskussion über zentrale Fragen moderner Gesellschaften.
Zur Website des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung
Das Schmalenbach Institut für Wirtschaftswissenschaften ist Teil der Fakultät Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Technischen Hochschule Köln.
Mit rund 3.000 Studierenden ist es eine der größeren Fakultäten der TH Köln. Es werden die Studiengänge Banking & Finance, Betriebswirtschaftslehre, International Business, Wirtschaftsrecht, Internationales Management und Interkulturelle Kommunikation sowie Logistik angeboten.
Zur Website des Schmalenbach Instituts für Wirtschaftswissenschaften
Die Volkswirtschaftslehre ist eines der Kernfächer der Sozial- und Wirtschafswissenschaftlichen Fakultät der Universität Linz. Das Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität ist ein bedeutendes Zentrum theoretischer und empirischer Forschung in Österreich. Es verfolgt das Ziel, Forschung und Lehre auf einem hohen Niveau zu leisten.
Die Schwerpunkte der theoretischen und empirischen Arbeiten liegen in den Bereichen Arbeitsmarkt, internationaler Handel, Industrieökonomie, politische Ökonomie, Steuern und Sozialpolitik. Sie liefern Beiträge zur Grundlagenforschung wie auch zur Analyse konkreter wirtschaftspolitischer Problemstellungen.
Zur Website des Instituts für Volkswirtschaftslehre
Das Institut für Arbeits-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie der Fakultät für Psychologie an der Universität Wien beschäftigt sich unter anderem mit folgendem Forschungsschwerpunkt: Psychologische Grundlagen von Entscheidungen und Veränderungen in der Wirtschaft: Arbeit, Organisation, Konsum und Volkswirtschaft.
Der Forschungsschwerpunkt verfolgt das Ziel, Entscheidungen und Veränderungen in der Arbeit, in Organisationen, auf Märkten und in der Volkswirtschaft aus der Perspektive der Sozialpsychologie zu analysieren und zu beschreiben. Der aktuelle Fokus der Forschungsarbeiten liegt inhaltlich auf Arbeitsverlaufsentscheidungen und dem Arbeitserleben von Arbeitstätigen und UnternehmerInnen, ökonomischen Entscheidungen von KonsumentInnen auf Konsumgütermärkten und dem Verhalten von SteuerzahlerInnen.
Zur Website des Instituts für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer (AEU) ist ein von ehrenamtlichem Engagement getragenes Netzwerk protestantischer Unternehmer, Manager und Führungskräfte.
Aktuelle Forschungsgebiete des Instituts sind zum Beispiel die Gentrification oder Physische Attraktivität und soziale Ungleichheit.
Das ISS kooperiert in Forschung und Lehre eng mit außeruniversitären Instituten wie dem Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung (MpfG), dem Leibnitz Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Zur Website des Instituts für Wirtschafts- und Sozialpsychologie
Ansprechpartner

Prof. Dr. Dominik H. Enste
Leiter des Clusters Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik
Tel: 0221 4981-730 Mail: enste@iwkoeln.de @DominikEnste
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