Die Euro-Krisenländer Griechenland und Portugal haben auch 2012 auf die Lohnbremse getreten und ihre Arbeitskosten reduziert. Dagegen wird in Deutschland Arbeit weiterhin teurer.

Die Krisenländer bremsen ab
Das geht aus einer soeben vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vorgelegten internationalen Vergleichsstudie zu den industriellen Arbeitskosten hervor. Demnach zeigt sich für die Wettbewerbsfähigkeit der nach wie vor arg gebeutelten griechischen Wirtschaft ein Silberstreif am Horizont, weil die industriellen Arbeitskosten deutlich gesunken sind. In den Jahren 2011 und 2012 betrug der Rückgang 5 bzw. 7 Prozent. Ähnlich positiv verlief die Entwicklung in Portugal. Dort gingen die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe allein 2012 um 4 Prozent zurück. Beide Länder belegen damit im internationalen Arbeitskostenranking einen mittleren Platz.
Ganz anders fallen die Zahlen für Deutschland aus: In Westdeutschland stiegen die Arbeitskosten in den vergangenen zwei Jahren um jeweils 3,5 Prozent – und damit deutlich schneller als bei der Konkurrenz. Mit 36,98 Euro pro Arbeitnehmerstunde befindet sich die deutsche Industrie, der oftmals Lohndumping vorgeworfen wird, im internationalen Kostenvergleich in der Spitzengruppe auf Platz sechs. Von den großen Volkswirtschaften erreicht nur Frankreich mit 36,77 Euro das deutsche Niveau. Im Vergleich dazu liegen die Konkurrenten Japan, USA und Großbritannien bei den Arbeitskosten um bis zu einem Drittel niedriger. Erste Zahlen für 2013 deuten darauf hin, dass sich Deutschlands Kostenposition weiter verschlechtert.
Christoph SchröderIndustrielle Arbeitskosten im internationalen VergleichIW-Trends 3/2013

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