Auf den Metallmärkten ist es im Oktober zu einem Preisanstieg auf breiter Front gekommen, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung. Mit Ausnahme der Edelmetalle Gold und Silber sind alle wichtigen, international in Dollar notierten Metalle teurer geworden.
Metallpreisindex testet Abwärtskorridor
Die Abwertung des Euro im Vergleich zum Dollar hat ebenfalls zum Kostenanstieg für industrielle Verbraucher im Euroraum beigetragen. Auf Eurobasis lag die Höherbewertung einzelner Metalle sogar bei bis zu 6,5 Prozent.
Index steigt um 1 Prozent
Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index), der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) berechnet wird, zeigt im Monatsvergleich auf Eurobasis einen Preisanstieg der wichtigsten Industriemetalle von 1 Prozent. Damit lag das Barometer im Oktober bei 298,5 Punkten und damit um genau 3 Zähler über dem Wert des Vormonats. Nach dem deutlichen Anstieg über die 300er-Marke im Juli lag der Index nun allerdings zum dritten Mal in Folge knapp unter dieser Grenze. Die Seitwärtsbewegung von August bis Oktober hat den IMP-Index aber immerhin nahe an die Obergrenze des Abwärtskorridors geführt, der sich seit dem Hoch im Februar 2011 (447,6 Punkte) ausgebildet hat. Wenn sich in den nächsten drei Monaten keine weitere Senkung der Metallpreise einstellt, wird die Abwärtstendenz durchbrochen, selbst wenn es nicht zu tatsächlichen Preissteigerungen kommt.
Spitzenreiter beim Preisanstieg waren Aluminium und Blei mit einem Plus von jeweils über 6 Prozent im Vergleich von Oktober zu September - in Euro gerechnet. Dahinter folgen Zinn mit rund 5 Prozent und Eisenerz mit 3,5 Prozent. Um rund 2 Prozent teurer wurden das Indexschwergewicht Kupfer sowie Nickel und Zink. Günstiger für die Einkäufer in Euroland wurden lediglich die Edelmetalle: Gold verlor rund 3 Prozent an Wert, Silber büßte sogar mehr als 7 Prozent ein.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist nur Kupfer günstiger geworden; der Preis des Buntmetalls lag um 7,5 Prozent unter dem Wert von Oktober 2015. Alle anderen Metalle haben sich teilweise deutlich verteuert. So legte Zink in den vergangenen zwölf Monaten um 36 Prozent zu, Aluminium und Eisenerz verzeichneten immerhin Zuwächse von mehr als 10 Prozent.
Schwacher Euro belastet
Ohne den Rückgang der Edelmetallpreise wäre der IMP-Index schon jetzt über die 300-Punkte-Marke gesprungen, damit allerdings gerade noch innerhalb des bisherigen Abwärtstrichters geblieben. Umgekehrt hat die Abwertung des Euro die Metallkosten für Verbraucher in den Ländern des Euroraums erhöht. Bei konstantem Wechselkurs hätte der IMP-Index im Oktober bei 293,5 Punkten gelegen; das wäre ein Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonatswert gewesen.
Industriemetallpreis-Index
Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen
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