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Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. Oktober 2013

Metallpreise nehmen Abwärtstrend wieder auf

Nach zwei Monaten mit insgesamt steigenden Notierungen haben die Preise der wichtigsten Industriemetalle im September wieder leicht nachgegeben, schreibt IW-Energieökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung. So sank der vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ermittelte Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) um 1,2 Prozent auf 341,2 Punkte.

Damit wurde knapp ein Drittel der Preisanstiege der Vormonate wieder zunichtegemacht. Seit dem Höhepunkt der Kurse im Februar 2011, als der IMP-Index 447,5 Zähler erreichte, ist das Barometer um fast ein Viertel gefallen. Mit dem aktuellen Rückgang ist der Index also wieder auf seinen Abwärtstrend eingeschwenkt, was die metallverarbeitende Industrie in Deutschland freuen dürfte.

Die deutlichsten Kursverluste verzeichneten im September mit rund 4 Prozent Blei und Nickel. Um gut 3 Prozent im Vergleich zum Vormonat gingen Aluminium und Zink zurück. Mit Veränderungen von weniger als 1 Prozent war die Entwicklung von Kupfer und Gold weitgehend stabil. Ausreißer nach oben waren Silber - das Edelmetall legte auf Euro-Basis um 2,8 Prozent zu -, und vor allem Zinn (+ 4,7 Prozent).

Auf Jahressicht legte Zinn gut 5 Prozent zu, während Silber über 35 Prozent an Wert verlor. Nur Gold und Nickel wiesen im Jahresvergleich mit Rückgängen von 26 Prozent und 23 Prozent ähnliche Größenordnungen auf. Aluminium, Kupfer und Zink sind im zweistelligen Prozentbereich gefallen.

Die gegenteilige Entwicklung zeigte Eisenerz, das zuletzt 30 Prozent fester notierte als vor Jahresfrist. Allerdings war im September 2012 mit einem Wert von unter 100 Dollar der Tiefpunkt des Eisenerzpreises in der Zeit nach der Wirtschaftskrise erreicht worden.

Der Rückgang der meisten Metallpreise darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Märkte immer noch auf einem vergleichbar hohen Niveau bewegen. Sie liegen weiterhin auf dem Level des Boomjahres 2008, als die Rohstoffpreise von Marktkennern als besorgniserregend hoch eingeschätzt wurden.

Trotz der jüngsten Turbulenzen in Italien und den USA hat die Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses im Monatsvergleich zuletzt keine nennenswerte Rolle gespielt. Ohne die leichte Abwertung des Dollar wäre der Preisindex um gerade einmal einen Punkt höher ausgefallen.

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