Eisenerz, der Grundstoff zur Stahlerzeugung, befindet sich in einer Baisse, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung. Im November ist der Preis erneut deutlich gefallen.
Gegenläufige Entwicklung von Eisenerz und Aluminium
Industriemetallpreis-Index
Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen
Die Notierung für den Industrierohstoff wurde im Schnitt um gut 7 Prozent niedriger gehandelt als im Vormonat. Innerhalb eines Jahres hat Eisenerz damit mehr als 41 Prozent an Wert verloren - zur Freude von Stahlproduzenten wie ThyssenKrupp und Salzgitter im Inland oder der internationalen Branchenriesen ArcelorMittal, Nippon Steel, Posco und der zahlreichen chinesischen Hersteller. Der aktuelle Kurs von rund 71 Dollar bzw. 56 Euro je Tonne stellt ein Fünfjahrestief dar.
Neben Eisenerz sind zuletzt nur die Edelmetalle Silber (-5 Prozent) und Gold (-2 Prozent) günstiger für Einkäufer in Deutschland geworden. Auf Dollar-Basis fallen die Preisrückgänge wegen des schwächelnden Euro noch etwas stärker aus.
Deutliche Preissteigerungen gab es zuletzt vor allem bei Aluminium, das im November gut 7 Prozent teurer war als im Oktober. Gleichzeitig sind die Notierungen von Zinn um 2,5 Prozent und Zink um 0,5 Prozent gestiegen. Die anderen Metalle (Kupfer, Blei und Nickel) legten im abgelaufenen Monat zwischen 1 und 1,5 Prozent zu. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich damit die Preise für Nickel, Aluminium und Zink um 25 bis 30 Prozent erhöht.
Die gegenläufigen Entwicklungen der beiden Indexschwergewichte Aluminium und Eisenerz führten im November dazu, dass sich das Niveau des Preisbarometers für die wichtigsten Industriemetalle insgesamt kaum verändert hat: Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ist im November um gerade einmal einen Punkt auf 316,7 Punkte gesunken. Trotz des Einbruchs des Eisenerzpreises hat der IMP-Index auf Jahressicht nur knapp 5 Prozent verloren.
Die Abwertung des Euro hat den Rückgang der Metallpreise verlangsamt. Ohne den Wechselkurseffekt wäre der IMP-Index im November auf 311,7 Punkte gefallen. Hätte sich der Euro-Wechselkurs seit Jahresbeginn zum Dollar nicht verändert, wären die Ausgaben für Metallimporte noch deutlich günstiger geworden. Der IMP-Index würde dann bei nur 290,2 Punkten liegen; das sind gut 8 Prozent weniger als der jüngste Wert.
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