Der Wechselkurs hatte zuletzt hohen Einfluss auf das aktuelle Kostenniveau der Metalleinkäufer, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.
Fester Euro bremst Kostenanstieg für Metalle
Nach dem Preisverfall an den internationalen Rohstoffmärkten 2015 und zu Beginn dieses Jahres haben sich die Notierungen zuletzt erholt, zum Teil sogar kräftig. So kostet ein Barrel (159 Liter) der Rohölsorte Brent nach dem Tief von knapp 28 Dollar Mitte Januar inzwischen wieder rund 40 Dollar. Eine - wenn auch weniger stark ausgeprägte - Aufwärtsbewegung gab es auch auf den Metallmärkten. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), der die Preisentwicklungen der für Deutschland wichtigsten Metalle auf Euro-Basis nachzeichnet, ist im Februar um 9,8 Zähler oder 3,8 Prozent auf 270,2 Punkte angestiegen. Damit wurden die Rückgänge der vorangegangenen beiden Monate ausgeglichen. Allerdings ist der Indexwert nach wie vor innerhalb des längerfristigen Abwärtskorridors. Die jüngste Entwicklung kann auf eine Erholungsphase hindeuten, sie kann aber noch nicht als Zeichen einer Trendumkehr mit deutlichen Preissteigerungen gesehen werden.
Hohen Einfluss auf das aktuelle Kostenniveau der Metalleinkäufer hatte zuletzt der Wechselkurs. Im Vergleich zu Januar hat der Euro zum Dollar aufgewertet, was Importe tendenziell günstiger macht. Ohne diesen Effekt wäre der Anstieg des IMP-Index mit 15,6 Punkten oder 6 Prozent deutlich stärker ausgefallen; es wäre die größte Steigerung seit Anfang 2012 gewesen. Auf Euro-Basis hingegen sind Indexanstiege von über 3 Prozent innerhalb eines Monats auch in den vergangenen Jahren keine Seltenheit gewesen, trotz des starken Abwärtstrends.
Die Märke entwickelten sich im Februar sehr unterschiedlich. Eisenerz, Zink und Zinn stiegen auf Dollar-Basis um 12 bis 13 Prozent. Aluminium und Kupfer - die Indexschwergewichte neben Eisenerz - verteuerten sich lediglich um rund 3 Prozent; damit haben sie maßgeblich zu der Stabilisierung des IMP-Index beigetragen. Deutlich nach oben ging es hingegen auch für die Edelmetalle Silber (+ 7,5 Prozent) und Gold (+ 9,3 Prozent). Gegen die Tendenz entwickelte sich im Februar hingegen Nickel: Der Preis sank um 2,5 Prozent.
Industriemetallpreis-Index
Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen
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