1. Home
  2. Presse
  3. In den Medien
  4. IMP-Index: Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. April 2024

IMP-Index: Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt

Das Preisniveau für die wichtigsten Industriemetalle verzeichnete im März einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.

Das Preisniveau für die wichtigsten Importmetalle, das der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) widerspiegelt, ist im März im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Nach diesem Zuwachs müssen die Einkäufer und Weiterverarbeiter im Schnitt wieder das Preislevel von vor drei Monaten tragen, denn durch den jüngsten Anstieg um 1,7% oder 8,3 Punkte auf 503,8 Zähler ist der Rückgang des IMP-Index in den ersten beiden Monaten des Jahres wieder vollständig kompensiert worden. Der Index, der monatlich vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berechnet wird, bildet das Preisniveau für die bedeutendsten nach Deutschland eingeführten Metalle und Erze in Euro ab.

Wie schon im Februar spielte Eisenerz auch im März eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des Metallpreisniveaus. Der Rohstoff für die Stahlproduktion verlor in Euro gerechnet zuletzt 12,4% an Wert, nachdem er bereits im Februar 8,4% billiger geworden war. Ohne diese starke Abwärtsbewegung wäre der IMP-Index mehr als doppelt so stark, konkret: auf 513,2 Punkte gestiegen. Fast die Hälfte der Index-Aufwärtsbewegung wurde also allein durch den gegenläufigen Eisenerzpreis kompensiert.

Inhaltselement mit der ID 13335 Inhaltselement mit der ID 13337
Inhaltselement mit der ID 13336

Die leichte Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar hatte ebenfalls eine bremsende Wirkung. Ohne diesen Effekt hätte der IMP-Index um 0,7% höher gelegen.

Neben Eisenerz ist im März nur Blei billiger geworden. In Euro gerechnet lag das Minus des Schwermetalls von 1,9% jedoch erheblich niedriger als beim eisenhaltigen Gestein. Nach oben ging es hingegen mit den Index-Schwergewichten Aluminium (+1,4%) und Kupfer (+3,9%). Nickel (+6,4%), Zinn (+4,5%) und Zink (+3,6%) verteuerten sich ebenfalls deutlich. Aufwärts ging es auch mit den Edelmetallen: Silber legte um 7,4% zu, Gold erreichte nach einem Plus von 5,9% im Monatsvergleich ein Rekordhoch, das Anfang April auf über 2.300 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) ausgebaut wurde.

Die relative Stabilität des IMP-Index in den letzten Monaten ist stark vom Preisverfall bei Eisenerz geprägt. Gerade hier sind jedoch in der Vergangenheit überdurchschnittlich starke Schwankungen aufgetreten. Wenn das Pendel umschlägt und Eisenerz wieder an Wert zulegt, könnte das zu einer spürbaren Aufwärtsbewegung des allgemeinen Preisniveaus führen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Weibliche Ingenieurin verwendet Tablet-Computer während der Arbeit an Satelliten-Konstruktion.
Hubertus Bardt IW-Kurzbericht Nr. 75 8. Oktober 2024

Weltraumwirtschaft wächst

Nach mehr als einem halben Jahrhundert nimmt der Mensch den Mond wieder ins Visier. Während die bemannte Raumfahrt im öffentlichen Interesse steht, haben Satelliten wirtschaftlich immer größere Bedeutung gewonnen.

IW

Artikel lesen
Jürgen Matthes IW-Nachricht 4. Oktober 2024

EU-Strafzölle: China hat die Lösung des Handelskonflikts selbst in der Hand

Die Ausgleichszölle der EU auf Elektroautos aus China sind zwar legitim und handelsrechtlich erlaubt. Gleichwohl könnten sie der Beginn eines ausufernden Handelskonflikts sein. Es drohen Gegenmaßnahmen, auch wenn die Eskalation nicht im chinesischen Interesse ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880