1. Home
  2. Presse
  3. In den Medien
  4. Euro: Aufwertung drückt Metallpreise
Zeige Bild in Lightbox Aufwertung drückt Metallpreise
(© Foto: zhangyang135769 - Fotolia)
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 10. Mai 2016

Euro: Aufwertung drückt Metallpreise

Die Kosten für Abnehmer sind in Deutschland leicht gesunken, schreibt IW-Ressourcenökonom Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.

Trotz steigender Preise auf den internationalen Metallmärkten sind die für industrielle Abnehmer in Deutschland relevanten Notierungen in Euro im letzten Monat leicht gesunken. Der Industriemetallpreis- Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), der die Preisentwicklung der für Deutschland wichtigsten Metalle auf Euro-Basis beschreibt, ist im April im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent oder 3,3 Zähler auf 284,4 Punkte zurückgegangen. Damit wird der deutliche Anstieg aus den vorhergehenden Monaten zunächst gebremst - mehr aber auch nicht.

Im Februar lag der Indexwert noch um 17,5 Punkte unter dem aktuellen Stand. In den zwei Folgemonaten war das Niveau des Metallpreisbarometers um mehr als 10 Prozent gestiegen. Gemessen am langfristigen Abwärtskorridor, der seit dem Hoch im Februar 2011 intakt ist damals erreichte der IMP-Index einen Stand von 447,6 Punkten, bewegt sich der Indexwert weiter im Abwärtstrend und bleibt in der Mitte des Korridors. Dorthin war der IMP-Index durch den doppelten Sprung in den beiden Vormonaten gewandert, nachdem er zuvor am unteren Ende der Bandbreite gelegen hatte.

Entscheidend für den aktuellen Preisrückgang waren nicht die Metallmärkte, sondern der Devisenmarkt. Da der Euro im April gegenüber dem Dollar kräftig aufgewertet hat, liegen die Metallpreise in Euro gerechnet nun niedriger. Ohne den Wechselkurseffekt wäre der IMP-Index nicht um 1,1 Prozent gesunken, sondern um 1,0 Prozent gestiegen.

Die dollarbasierten Metallpreise haben sich im April uneinheitlich entwickelt. So sind Eisenerz und Gold um 8 Prozent bzw. 6 Prozent gestiegen. Zink, Aluminium und Nickel legten zwischen 2 und 3 Prozent zu. Abwärts ging es dagegen mit den Preisen für Kupfer (-4 Prozent) und Nickel (-2 Prozent). Die anderen Metalle blieben weitgehend stabil.

Seit Jahresbeginn sind die Preisniveaus teilweise deutlich gestiegen: Eisenerz wurde zuletzt um 45 Prozent höher bewertet als im Januar, Zinn und Zink um jeweils mehr als 20 Prozent. Preissteigerungen im einstelligen Prozentbereich gab es bei den Indexschwergewichten Aluminium und Kupfer sowie Blei und Nickel.

Die weiter eingetrübten Aussichten der Weltwirtschaft lassen auch in den nächsten Monaten keine starken Preisanstiege erwarten.

Industriemetallpreis-Index

Januar 1999=100, enthält die Rohstoffe gemäß ihres Anteils an den deutschen Importen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Industrie unter Spannung – Deutsche Strompreise im internationalen Vergleich
Cornelius Bähr / Henry Goecke / Thorsten Lang / Malte Küper / Thilo Schaefer Gutachten 29. November 2023

Industrie unter Spannung: Deutsche Strompreise im internationalen Vergleich

Die deutsche Industrie steht durch die jüngsten geopolitischen Entwicklungen und die Bewältigung der Transformation hin zur Klimaneutralität unmittelbar vor ungekannten ernsten Herausforderungen.

IW

Artikel lesen
Klaus-Heiner Röhl Aus dem IW 28. November 2023

Ukraine-Delegation informiert sich im IW über deutsche Industriepolitik

Am Dienstag, dem 21.11., fand ein Treffen zwischen dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und einer hochrangigen Delegation der UNIDO aus der Ukraine statt. Die Gruppe, bestehend aus Vertretern verschiedener Ministerien und Regierungsstellen mit ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880