Das Projekt Pharmastandort Deutschland befasst sich mit den Standortbedingungen für forschungsintensive Pharma- und Biotechnologiebranchen in Deutschland.
Pharmastandort Deutschland
Die Forschungsstelle Pharmastandort Deutschland im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wurde im Jahr 2009 in Kooperation mit dem Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) gegründet.
Die Gesundheitswirtschaft und insbesondere die pharmazeutische Industrie gelten als Deutschlands Zukunftsbranchen. Doch die positiven Auswirkungen pharmazeutischer Entwicklungen auf den medizinischen Fortschritt und damit auf die Lebenserwartung und Lebensqualität der Menschen sowie auf den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland verlieren in der öffentlichen Debatte zunehmend an Gewicht. Unser Hauptanliegen gilt vor allem der standortpolitischen Betrachtung.
- Die pharmazeutische Industrie als Wirtschaftsfaktor: Arzneimittel werden in Deutschland nicht nur verkauft. Neue Wirkstoffe und Therapien werden hier für den heimischen und für den Weltmarkt auch erforscht, entwickelt und produziert. Dies hat vielfältige Auswirkungen auf den gesamten Standort: Die Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse führt zu technologischem Fortschritt, vor allem im medizinischen Bereich; es werden Arbeitsplätze für gut ausgebildete Mitarbeiter geschaffen; international wettbewerbsfähige Unternehmen haben positive Ausstrahleffekte auf vorgelagerte Wirtschaftssektoren im Inland - all dieses wirkt sich günstig auf die gesamte Volkswirtschaft aus, findet in der Öffentlichkeit aber wenig Beachtung.
- Arzneimittelmarkt: Auf dem Arzneimittelmarkt muss sich das einzelne Pharmaunternehmen gegen seine Mitbewerber durchsetzen. Daneben sehen sich die Unternehmen in Deutschland aber auch einem undurchdringlichen Geflecht aus staatlichen Steuerungsinstrumenten gegenüber. Dies hat direkten Einfluss auf den Absatz ihrer Medikamente und kann zudem den Forschungs- und Produktionsstandort nachhaltig beeinflussen.
- Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation: Die Entwicklung eines Arzneimittels dauert bis zu zwölf Jahre, ist unsicher und teuer – aus mehr als 5.000 möglichen Substanzen schafft es gerade eine bis zur Zulassung als Arzneimittel. Der Forschungsstandort Pharma benötigt daher verlässliche gesetzliche und ökonomische Rahmenbedingungen, damit pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung auch in Deutschland vornehmen wollen. Dies umfasst ein innovationsoffenes Klima, eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik und hervorragend ausgebildete Mitarbeiter.
Unsere Ziele
Bereits heute ist die Entwicklung hochinnovativer Branchen von zentraler Bedeutung für das volkswirtschaftliche Wachstum. Vor allem die pharmazeutische und biotechnologische Industrie wird aufgrund des demographischen Wandels, der wachsenden Weltbevölkerung und weltweit steigender Einkommen immer bedeutender.
Die Forschungsstelle „Pharmastandort Deutschland“ betreibt volkswirtschaftlich fundierte Forschung, um den Zusammenhang zwischen pharmazeutischer Industrie und Gesamtwirtschaft zu erklären.
- Wir erforschen die Stellung der forschenden Pharma- und Biotechunternehmen innerhalb der Volkswirtschaft und deren Nutzen für die Volkswirtschaft.
- Wir setzen unsere wissenschaftliche Expertise dafür ein, die Rahmenbedingungen für Forschung, Beschäftigung und Investitionen in hochinnovativen Branchen kontinuierlich zu verbessern.
- Unser Ziel ist die Erarbeitung eines wissenschaftlich fundierten Analyserasters zur Bewertung aktueller politischer Initiativen mit Blick auf die branchenspezifischen Auswirkungen.
Unser Anspruch
Die Arbeit der Forschungsstelle zeichnet sich durch einen hohen qualitativen Standard aus, der unter anderem durch einen kontinuierlichen Austausch mit den wissenschaftlichen Referenten des Instituts der deutschen Wirtschaft gewährleistet wird.
Wir vertreten – wie das IW insgesamt – eine klare marktwirtschaftliche Position: Individuelle Verantwortung steht vor kollektiver Fürsorge, Wettbewerb vor staatlicher Intervention.
Projektpartner
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist ein eingetragener Verein. Mitglieder sind rund 120 Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände in Deutschland sowie Einzelunternehmen. Mitgliedsbeiträge in Höhe von jährlich rund 10 Millionen Euro finanzieren die laufende wissenschaftliche und publizistische Arbeit. Darüber hinaus führt das Institut zahlreiche mit Drittmitteln finanzierte Forschungsarbeiten und Projekte durch. Zu den Projektpartnern zählen vor allem Stiftungen, Verbände und öffentliche Institutionen. Die Mitglieder wirken über die Vereinsgremien an der generellen Ausrichtung des Instituts mit, ohne auf die Inhalte einzelner Studien oder Positionen Einfluss zu nehmen. Die wissenschaftliche Arbeit ist methodisch und empirisch fundiert. Sie ist unabhängig von Einzelinteressen und vertritt die am Gemeinwohl orientierten Interessen der unternehmerischen Wirtschaft in Deutschland.
Der vfa ist der Wirtschaftsverband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden forschenden Pharma-Unternehmen und über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik.
Die Mitglieder des vfa repräsentieren mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 80.000 Mitarbeiter. Sie gewährleisten den therapeutischen Fortschritt bei Arzneimitteln und sichern das hohe Niveau der Arzneimitteltherapie.
Mehr als 18.000 ihrer Mitarbeiter sind in Deutschland für die Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln tätig. Allein in Deutschland investieren die forschenden Pharma-Unternehmen jährlich 5,2 Milliarden Euro in die Arzneimittelforschung für neue und bessere Medikamente.
Zur Website des Verbands forschender Pharma-Unternehmen