Derzeit klagen Unternehmen nicht nur über Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Beschäftigten, sondern auch bei der internen Beförderung von Mitarbeitern in vakante Führungspositionen. Menschen mit Behinderungen sind derzeit in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Welche Faktoren beeinflussen die Karriereambitionen von Menschen mit Behinderungen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Derzeit klagen Unternehmen nicht nur über Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Beschäftigten, sondern auch bei der internen Beförderung von Mitarbeitern in vakante Führungspositionen. Menschen mit Behinderungen sind derzeit in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Während mehr als drei von zehn Beschäftigten ohne Behinderungen Führungsverantwortung wahrnehmen (31 Prozent), sind dies bei diejenigen zum Beispiel mit einem Grad der Behinderung von mindesten 50 nicht einmal ein Viertel (23 Prozent). Vor diesem Hintergrund geht diese Studie der Frage nach, ob sich Karriereambitionen von Menschen mit und ohne Behinderungen unterscheiden und ob intensivierte Inklusionsbemühungen Potenziale eröffnen können, vakante Stellen mit Führungsverantwortung schneller mit geeigneten Kandidaten zu besetzen.
Die empirische Analyse auf Basis der IW-Beschäftigtenbefragung 2023 erlaubt zwar keine kausalen Schlüsse, signalisiert aber zunächst, dass beim Gros potenzieller Einflussfaktoren kaum Unterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne Behinderungen bestehen. Eine Beschäftigung in Teilzeit geht zum Beispiel in beiden Gruppen signifikant häufiger mit geringeren Karriereambitionen einher. Beschäftigten mit Behinderungen arbeiten aber möglicherweise aufgrund der damit verbundenen Einschränkungen relativ häufig in Teilzeit. Wenn Unternehmen diese Mitarbeiter aufgrund ihrer Kompetenzen und Erfahrungen eigentlich als geeignet für die Übernahme von Führungsaufgaben ansehen, sollten sie ergebnisoffen prüfen, ob eine Teilzeitbeschäftigung aus Sachgründen dem Ausüben einer Führungsposition bzw. dem Aufstieg in eine solche tatsächlich im Wege steht.
Ferner ist bei karriereorientierten Beschäftigten mit Behinderungen häufiger die Sorge zu beobachten, die eigene Arbeit nicht zu schaffen. Wo dies zur Folge haben könnte, dass eigentlich als geeignet betrachtete Beschäftigte im Zeitablauf ihre Ambitionen zurückschrauben und im Extremfall letztlich vor der Übernahme von Führungsverantwortung zurückschrecken, könnten Geschäftsleitungen und Personalmanagement erwägen, durch geeignete personalpolitische Maßnahmen den Betroffenen die Teilnahme an einem Aufstiegswettbewerb zu erleichtern, ohne die Funktionslogik dieses Leistungsmanagementsystems zu konterkarieren.
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