Eine Befragung von 1.553 Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie über ihre Einstellung zur Tarifbindung ergab, dass zwei Drittel der Unternehmen mit ihrer Flächentarifvertragsbindung zufrieden sind.

Ergebnisse einer Unternehmensbefragung: Einstellung zur Tarifbindung in der Metall- und Elektro-Industrie
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Eine Befragung von 1.553 Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie über ihre Einstellung zur Tarifbindung ergab, dass zwei Drittel der Unternehmen mit ihrer Flächentarifvertragsbindung zufrieden sind.
Unter den Unternehmen mit einem Haustarifvertrag sind es sogar vier von fünf. Kritisch bewerten die an einen Flächentarifvertrag gebundenen Unternehmen die Höhe der Entgelte – darunter vor allem die Entgelthöhe für einfache Tätigkeiten –, die Privilegien für ältere Beschäftigte und die Regelungen zur Arbeitszeit. Für Unternehmen ohne Tarifbindung stellen die Entgelt- und Arbeitszeitregelungen zentrale Gründe dar, warum sie keine Tarifbindung wählen. Dennoch orientieren sich viele Unternehmen ohne Tarifbindung an einzelnen Regelungen des Flächentarifvertrags. Wenn die Tarifbindung gestärkt werden soll, müssen die Tarifparteien an den kritischen Regelungen des Flächentarifvertrags ansetzen und dessen Flexibilität unterstreichen. Eine gesetzliche Ausweitung von Tarifverträgen auf nicht tarifgebundene Unternehmen würde hingegen zu einer Zwangstarifbindung führen, ohne die eigentlichen Probleme des Flächentarifvertrags anzugehen.

Hagen Lesch / Helena Schneider / Sandra Vogel: Einstellung zur Tarifbindung in der Metall- und Elektro-Industrie – Ergebnisse einer Unternehmensbefragung
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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