Krise folgt auf Krise: Während die deutsche Wirtschaft noch durch die Folgen der Corona-Pandemie beeinträchtigt ist, bremst der Ukrainekrieg den Wirtschaftsaufschwung zusätzlich. Das BIP wird 2022 nur um 1 ¾ Prozent zulegen, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

IW-Konjunkturprognose: BIP wächst nur um 1 ¾ Prozent
Anfang des Jahres bestand noch die Hoffnung, die Corona-Lücke zu schließen – die russische Invasion in der Ukraine belastete die deutsche Wirtschaft jedoch deutlich. Das reale Bruttoinlandsprodukt dürfte deshalb in diesem Jahr nur um 1 ¾ Prozent wachsen, zeigt die neue IW-Konjunkturprognose. Damit haben sich die Wachstumsaussichten halbiert: Produktionsstörungen, steigende Preise und vielfältige Verunsicherungen bremsen die wirtschaftliche Entwicklung. 2023 wird das preisbereinigte BIP voraussichtlich um rund 2 ¾ Prozent zulegen.
Robuster Arbeitsmarkt
Vor allem höhere Kosten für Energie, Lebensmittel und Agrarprodukte treiben die Inflation derzeit in die Höhe. Die IW-Konjunkturforscher gehen davon aus, dass die Verbraucherpreise in diesem Jahr um gut 6 Prozent steigen werden. Für 2023 rechnen sie mit einer deutlich niedrigeren Inflationsrate von über 3 Prozent. Trotz dieser Belastungen bleibt der Arbeitsmarkt aus Sicht der Experten in diesem Jahr robust: Die Zahl der Erwerbstätigen steigt um mehr als ein Prozent, sodass im nächsten Jahr ein neuer Höchstwert bei der Erwerbstätigkeit erreicht wird. Gleichzeitig dürfte die Arbeitslosigkeit auf weniger als fünf Prozent zurückgehen – und damit auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Ein Indiz: Nie wurden so viele Fachkräfte gesucht wie derzeit.
Entwicklung geprägt von Krise und Unsicherheit
Die deutsche Wirtschaft agiert mehr denn je unter großer Verunsicherung. „Lieferschwierigkeiten aufgrund der erneuten Restriktionen in China zeigen, dass die Risiken der Corona-Pandemie längst nicht ausgestanden sind“ sagt IW-Direktor Michael Hüther. „Gleichzeitig schwebt über allem das Damoklesschwert eines Gaslieferstopps aus Russland.“ Entscheidend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist nun, dass es keine zusätzlichen Belastungen durch geopolitische Konflikte gibt und die Preissteigerungen abflachen, sodass gegen Ende des Jahres oder spätestens 2023 die dringend notwendige Erholung eintritt. „Auch wenn wir gerade viele Unsicherheiten aushalten müssen, schaue ich mittelfristig vorsichtig optimistisch in die Zukunft.“

IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2022: Krise und Unsicherheit
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Auswirkungen der neuen US-Regierung auf Unternehmen in Deutschland
Gemäß der aktuellen Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft werden von den Unternehmen in Deutschland vorrangig Wettbewerbsnachteile sowie Handels- und Absatzbeschränkungen im Fall einer konfrontativen Wirtschaftspolitik der neuen ...
IW
IW-Konjunkturumfrage Herbst 2024: Keine Signale für eine Wende
Die deutsche Konjunktur ist seit Anfang 2021 bewegungslos. Die Geschäftslage der deutschen Unternehmen hat sich im Jahresverlauf 2024 erheblich verschlechtert. Die mit Abstand schlechteste Lagebeurteilung erfolgte in der Industrie.
IW