Auf der Ebene der Bundesländer liegen bislang nur Halbjahreswerte, aber keine Quartalswerte für das Bruttoinlandsprodukt vor. Damit können für einzelne Bundesländer konjunkturelle Wendepunkte in zeitlicher Hinsicht nicht genau diagnostiziert werden.
Lkw-Verkehrsdaten in der Konjunkturanalyse: Eine Anwendung für die bayerische Wirtschaft
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Auf der Ebene der Bundesländer liegen bislang nur Halbjahreswerte, aber keine Quartalswerte für das Bruttoinlandsprodukt vor. Damit können für einzelne Bundesländer konjunkturelle Wendepunkte in zeitlicher Hinsicht nicht genau diagnostiziert werden.
Als Alternative kann auf die Industrieproduktion zurückgegriffen werden. Um die damit verbundenen Zeitverzögerungen zu verkürzen, werden zeitnäher verfügbare Lkw-Verkehrsdaten zur Bestimmung gesamtwirtschaftlicher Wendepunkte auf Bundesländerebene – hier exemplarisch für Bayern – untersucht. Für einen Vergleich des Lkw-Verkehrs während der Finanzmarktkrise in den Jahren 2008 und 2009 und der aktuellen Corona-Krise werden Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen und der Zentralstelle Verkehrsmanagement in Bayern verwendet. Für den gesamten Betrachtungszeitraum bieten die Verkehrsdaten über das Lkw-Aufkommen insgesamt gesehen einen aussagekräftigen Indikator für die Identifikation von Wendepunkten in der Produktion des Verarbeitenden Gewerbes und damit für die gesamtwirtschaftliche Produktion in Bayern. Für das Niveau des Rückgangs der gesamtwirtschaftlichen Leistung können allenfalls grobe Größenordnungen angezeigt werden. Die Verkehrsdaten signalisierten frühzeitig einen zunehmenden Rückgang des realen BIP in Bayern innerhalb des ersten Quartals 2020 und in den Monaten April und Mai. Im Gegensatz zur Finanzmarktkrise von 2008/2009 reagieren die Verkehrsdaten derzeit in der Corona-Krise stärker als die Industrieproduktion, was sich mit der breiteren Sektorwirkung der Pandemie erklären lassen dürfte.
Henry Goecke / Michael Grömling / Jan Marten Wendt: Lkw-Verkehrsdaten in der Konjunkturanalyse – eine Anwendung für die bayerische Wirtschaft
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Schrumpfen statt wachsen: Deutschlands Wirtschaft in der Krise
Deutschland steckt weiter in einer Wirtschaftskrise. Die Wirtschaftszahlen verheißen nichts Gutes, Stagnation oder gar Rezession. Muss sich Deutschland ökonomisch und technologisch neu erfinden? Darüber diskutieren IW-Direktor Michael Hüther, die ...
IW
Herbstprojektion 2024: „Prognosen sind keine Glaskugeln”
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck präsentierte die Konjunkturprognose 2024 der Bundesregierung. Eine Einschätzung dazu gibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt im Gespräch mit phoenix.
IW