Junge und gut ausgebildete Menschen sind besonders mobil. Seit 2004 ziehen sie zunehmend in die Städte und gründen ihre Familien dort. In der Folge steigt auf dem Land das Durchschnittsalter und es fehlt dort zunehmend an hochqualifizierten Arbeitskräften und Schulabgängern.
Von Abwanderung betroffene Arbeitsmärkte stärken
IW-Report
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Junge und gut ausgebildete Menschen sind besonders mobil. Seit 2004 ziehen sie zunehmend in die Städte und gründen ihre Familien dort. In der Folge steigt auf dem Land das Durchschnittsalter und es fehlt dort zunehmend an hochqualifizierten Arbeitskräften und Schulabgängern.
Abwanderungsregionen gibt es in jedem Flächenland. In Ostdeutschland ist diese Entwicklung am weitesten fortgeschritten.
Abwanderungsregionen sollten ihre Gestaltungsfreiräume dafür nutzen, junge Menschen zu halten sowie Unternehmen und Arbeitskräfte von außerhalb anzuwerben. Netzwerken aus regionalen Akteuren kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.
Jungen Menschen sollten die beruflichen Perspektiven in ihrer Heimatregion frühzeitig aufgezeigt werden, um ihren Fortzug zu verhindern. Dazu ist die praxisnahe Berufsorientierung zu intensivieren.
Die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Berufsschulen sollte durch überregionale Kooperationen, Mobilitätshilfen und E-Learning verbessert werden.
Erfolglose Ausbildungsbewerber und Arbeitsuchende sollten stärker in ihrer Mobilität und Qualifizierung unterstützt werden.
Unternehmen können sich durch Employer Branding als attraktive Arbeitgeber aufstellen und das lokale Arbeitsangebot für ihre Berufe begeistern.
Regionale Branchencluster können Wirtschaftsstandorte deutlich attraktiver machen. Start-up-Förderung und die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen können dies begünstigen.
Der Breitbandausbau ist eine zentrale Voraussetzung zur Anwerbung und Bindung von Unternehmen und Arbeitskräften.
Digitalisierung und Automatisierung können genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren.
Wenn geeignete Maßnahmen innerhalb der betroffenen Regionen nicht in der Fläche umzusetzen sind, sollten sie auf zentrale Orte konzentriert werden.
Alexander Burstedde / Dirk Werner: Binnenwanderung und regionale Arbeitsmärkte
IW-Report
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Zu Abbildung 2-1: Regionale Verteilung von Akademikern
Daten
Zu Abbildung 2-2: Regionale Verteilung von Auszubildenden
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
IW
Agenda 2030: Arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen für die Jahre 2025-2029
Die Arbeitsmarktentwicklung ist derzeit von einer konjunkturellen Eintrübung gekennzeichnet, hinter der sich allerdings eine strukturelle Wachstumsschwäche verbirgt. Das Wohlstandmodell steht vor großen Herausforderungen.
IW