1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Blaue Karte ist ein voller Erfolg
Zeige Bild in Lightbox Blaue Karte ist ein voller Erfolg
(© Foto: imtmphoto - Fotolia)
Zuwanderung IW-Nachricht 20. Februar 2013

Blaue Karte ist ein voller Erfolg

Dank der Blauen Karte können Akademiker aus Ländern außerhalb der Europäischen Union leichter nach Deutschland zuwandern. Seit ihrer Einführung vor einem halben Jahr haben bereits mehr als 4.000 Menschen die neue Regel genutzt – weit mehr als erwartet.

Im August 2012 sind fundamentale Reformen des Zuwanderungsrechts in Deutschland in Kraft getreten. Die wichtigste war die Einführung der „Blauen Karte EU“. Mit ihr können Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern in Deutschland leben und arbeiten, wenn sie einen Hochschulabschluss und ein Einkommen von mindestens 46.400 Euro im Jahr vorweisen können. Wenn ihr Arbeitsverhältnis nach drei Jahren immer noch besteht, dürfen sie dauerhaft bleiben. Vor Einführung der Blauen Karte war entweder ein Einkommen von 66.000 Euro oder eine Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit notwendig. Die Neuregelung erleichtert es also Zuwanderern aus fernen Ländern – für EU-Bürger gilt ohnehin die Arbeitnehmerfreizügigkeit –, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

In bestimmten Mangelberufen gelten nach der neuen Regelung sogar noch geringere Grenzwerte: Für Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler, Techniker (MINT-Berufe) und Mediziner reicht bereits ein Jahreseinkommen von 36.192 Euro. Zudem haben es ausländische Akademiker nun leichter, eine Stelle zu finden. Dank des Aufenthaltstitels zur Arbeitssuche können sie für bis zu sechs Monate nach Deutschland kommen, um sich einen ausreichend bezahlten Job zu suchen. Sie müssen in dieser Zeit nur für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen.

Zur Einführung der Blauen Karte rechneten die Verantwortlichen mit 3.500 Genehmigungen pro Jahr. Tatsächlich erteilten die Behörden bereits im ersten halben Jahr 4.126 der neuen Aufenthaltstitel. Zwei Drittel davon gingen an Hochqualifizierte, die sich bereits länger in Deutschland aufhielten – in der Regel, weil sie ein Studium absolvierten. Die übrigen Inhaber einer Blauen Karte kamen neu nach Deutschland. Insgesamt gingen vier von zehn Blauen Karten an Personen mit den besonders gesuchten Qualifikationen. Die häufigsten Herkunftsländer sind Indien (983), China (398), Russland (262) und die USA (182). Vor dem Hintergrund von Fachkräfteengpässen und demografischem Wandel bleibt zu hoffen, dass sich die „Blue Card“ in diesen und anderen Ländern schnell herumspricht.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Team von Forschern, die am Computer arbeiten, mit medizinischer Ausrüstung, Analyse von Blut und genetischen Materialproben mit Spezialmaschinen im modernen Labor.
Jasmina Kirchhoff / Lydia Malin / Simon Schumacher / Dirk Werner Gutachten 9. Oktober 2024

Fachkräftemangel: Hemmschuh für den Pharmastandort Deutschland

Der Fachkräftemangel setzt Unternehmen branchenübergreifend zunehmend unter Druck. Die Stellenbesetzungsschwierigkeiten belasten dabei jede Branche individuell. Das vorliegende Gutachten analysiert auf Basis einer Sonderauswertung der IW-Fachkräftedatenbank ...

IW

Artikel lesen
Jurek Tiedemann / Fritz Orange Gutachten 9. Oktober 2024

KOFA Kompakt 8/2024: Fachkräftereport Juni 2024 – Weiterhin keine Erholung auf dem Arbeitsmarkt

Die weiterhin allgemein getrübte wirtschaftliche Lage schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. So ist die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften im Zeitraum von Juni 2023 bis Juni 2024 zurückgegangen, während die Zahl qualifizierter Arbeitsloser um ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880