Der 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Für viele Unternehmen ist die Beschäftigung von Fachkräften mit Behinderung bereits heute Alltag: Über eine Million Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung haben 2013 in deutschen Unternehmen gearbeitet – das ist der höchste Beschäftigungsstand seit 20 Jahren. Aber es gibt noch Potenzial.
Fachkräfte ohne Wenn und Aber
Denn die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung ist noch immer doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Schwerbehinderung. Nach wie vor beschäftigen einige Unternehmen weniger als 5 Prozent schwerbehinderte Mitarbeiter – und das, obwohl Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern eine Ausgleichsabgabe an den Staat zahlen müssen, wenn sie die Quote nicht erfüllen. 2013 lag der Anteil schwerbehinderter Beschäftigter deutschlandweit bei 4,6 Prozent, in der Privatwirtschaft betrug er 4 Prozent.
Allerdings zeigt eine aktuelle Studie des Handelsblatt Research Institute im Auftrag der Aktion Mensch, dass 81 Prozent aller Unternehmen keine Leistungsunterschiede zwischen Fachkräften mit und ohne Behinderung feststellen. 19 Prozent vertreten die Ansicht, dass das Miteinander von Fachkräften mit und ohne Behinderung sogar einen direkten positiven Einfluss auf das Arbeitsumfeld hat. Leitfäden und Informationen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung oder der Wiedereingliederung von Kollegen nach Krankheit oder Unfall finden Unternehmen unter www.talentplus.de und www.kofa.de. Zuverlässige Informationen sind bei diesem Thema wichtig, denn das Alltagsgeschäft steht insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen klar im Vordergrund. Deshalb ist es für die Entscheidungsträger nicht immer einfach, die Zeit zu finden, einen Arbeitsplatz in Abstimmung mit dem Mitarbeiter barrierefrei zu gestalten.
Mittelfristig ist vor dem Hintergrund der bestehenden Fachkräfteengpässe zudem eine bessere Inklusion von jungen Menschen mit Behinderung in Schule und Ausbildung notwendig. Denn nur so können alle jungen Menschen später erfolgreich in die Arbeitswelt starten. Dafür braucht es Konzepte der Politik, die in Abstimmung mit den Unternehmen entwickelt werden sollten. Ein guter Ansatzpunkt hierfür ist das vom Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit entwickelte Konzept der „Assistierten Ausbildung“. Hier werden Jugendliche bereits vor Beginn und während der gesamten Ausbildung begleitet und die Unternehmen erhalten organisatorische und administrative Unterstützung.
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