Wie jedes Jahr kritisiert die OECD das deutsche Bildungssystem – es brauche vor allem mehr Akademiker. Jüngst hatte die OECD zudem bemängelt, dass Deutschland zu wenig Bildungsaufsteiger hervorbringe. Einer empirischen Überprüfung halten die Aussagen aber nicht stand.
Die OECD verkennt die Berufsausbildung
Das deutsche Bildungssystem ist in den vergangenen Jahren deutlich gerechter geworden. IW-Berechnungen zeigen, dass mittlerweile deutlich mehr Kinder aus Nichtakademikerfamilien zur Hochschule gehen als noch vor wenigen Jahren. Die jüngeren Generationen erreichen häufig höhere Abschlüsse als ihre Eltern – 31 Prozent der Kinder übertreffen den Abschluss des Vaters und nur 20 Prozent bleiben dahinter zurück. Im Vergleich mit der Mutter gelingt sogar noch mehr Kindern der Aufstieg.
Zwar ist der Akademikeranteil in Deutschland geringer als in vielen anderen OECD-Ländern. Die Hochschulabsolventenquote ist seit dem Jahr 2000 jedoch von 17 Prozent auf 31 Prozent gestiegen – mit der Folge, dass in den kommenden Jahren die Fachkräfteengpässe in Akademikerberufen nicht ganz so stark zunehmen dürften. Deutlich verschärfen dürften sich dagegen die Engpässe unter den beruflich qualifizierten Fachkräften. Die OECD übersieht in ihren Studien, dass Deutschlands Innovationskraft gerade auch von diesen Qualifikationen abhängt.

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