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Regina Flake / Filiz Koneberg / Paula Risius IW-Report Nr. 52 13. Oktober 2022 Lernrückstände durch Corona in der dualen Ausbildung

Die Maßnahmen zur Kontaktreduktion während der Corona-Pandemie hatten starke Auswirkungen auf den Alltag in der dualen Ausbildung. Für den betrieblichen Teil der Ausbildung stellt sich die Frage, inwieweit das Lernen und Arbeiten auf Distanz kurzfristig organisiert werden konnte. Daran schließt sich die Frage an, ob trotz Umstellung auf Distanz Lerneinbußen bei Auszubildenden entstanden sind.

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Die Maßnahmen zur Kontaktreduktion während der Corona-Pandemie hatten starke Auswirkungen auf den Alltag in der dualen Ausbildung. Für den betrieblichen Teil der Ausbildung stellt sich die Frage, inwieweit das Lernen und Arbeiten auf Distanz kurzfristig organisiert werden konnte. Daran schließt sich die Frage an, ob trotz Umstellung auf Distanz Lerneinbußen bei Auszubildenden entstanden sind.

Eine Befragung zeigt, dass mehr als die Hälfte des Ausbildungspersonals (55,3 Prozent) Distanzlernen bis heute zeitweise einsetzt, wenn es nötig wird. 8,5 Prozent setzen es sogar strategisch ein, um die jungen Menschen zur digitalen Zusammenarbeit im Arbeitsalltag zu befähigen.

Distanzlernen wurde bedingt durch die Lockdowns in vielen Fällen sehr kurzfristig und zumindest zu Beginn der Pandemie ohne Vorbereitungszeit eingesetzt. Daher stellt sich die Frage, ob durch den spontanen Wechsel auf Distanzlernen weniger vermittelt und gelernt werden konnte. Insgesamt berichten 71,1 Prozent des Ausbildungspersonals von Lernrückständen bei Auszubildenden, wobei es sich selten um große (5,7 Prozent) und zumeist um kleine Lernrückstände (38,6 Prozent) handelt. Mit Blick auf den Lernstand scheinen die Auszubildenden und Betriebe die Herausforderungen der Krise gut gemeistert zu haben.

Um zu prüfen, welchen Effekt der spontane Einsatz von Distanzlernen hatte, wurde analysiert, ob es Unterschiede zwischen Unternehmen, die digitales Lernen strategisch einsetzen und anderen Unternehmen gibt. Bei mittleren und kleinen Lernrückständen finden sich keine Unterschiede. Sie treten bei allen Unternehmen gleichermaßen auf, unabhängig vom strategischen Einsatz von Distanzlernen. Bei großen Lernrückständen ist dies anders: Ausbilderinnen und Ausbilder, die Distanzlernen strategisch einsetzen, berichten als einzige Gruppe nicht von großen Lernrückständen. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass insbesondere Betriebe mit leistungsstarken Auszubildenden Distanzlernen strategisch eingesetzt haben können. Zudem kann es sein, dass vor allem Ausbilderinnen und Ausbilder Distanzlernen strategisch einsetzen, die schon vor der Pandemie Erfahrungen damit gesammelt haben. Die Befunde untermauern die Hypothese, wonach es eher der unvorbereitete Wechsel auf Distanzlernen war, der zu Lernrückständen führt, als das digitale Lernen an sich.

Auch wenn insgesamt nur selten große Lernrückstände bestehen, ist es wichtig, Wissenslücken zu schließen. Die Befragung hat gezeigt, dass Unternehmen finanzielle und personelle Ressourcen aufwenden, um den Lernerfolg ihres Fachkräftenachwuchses zu sichern. Dies ist ein wichtiges Signal für die Bedeutung der dualen Ausbildung für die Fachkräftesicherung der Unternehmen.

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