Die Herbstbefragung der Immobilienunternehmen 2023 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) zeigt weiterhin eine schwierige Gesamtlage für die Immobilienwirtschaft.
Aktuelle Ergebnisse des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Projektentwickler erleiden Stimmungseinbruch
Gutachten im Auftrag des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Herbstbefragung der Immobilienunternehmen 2023 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) zeigt weiterhin eine schwierige Gesamtlage für die Immobilienwirtschaft.
Wie schon im Vorquartal, befindet sich das Immobilienklima im Negativen, der Wert liegt nun bei -4,1. Die Lage insgesamt wird etwas besser eingeschätzt (+2,2 Punkte), die Erwartungen etwas schlechter (-1,8 Punkte). Diese Durchschnitte verkennen allerdings die teilweise dramatischen Veränderungen innerhalb der Branche. Denn während etwa Bestandshalter von Wohn- und Bürogebäuden ihre Lage nun besser als im Vorquartal einschätzen, ist die Bewertung der Geschäftslage der Projektentwickler massiv eingebrochen. Die Ergebnisse im Einzelnen:
- Der Bürosektor verzeichnet nach der relativ starken Verschlechterung der Geschäftslage im Vorquartal in diesem Quartal einen kräftigen Zuwachs um 12,7 Punkte auf nun 19,7 Punkte. Noch vor einem halben Jahr lag der Wert allerdings bei 35,5. Die Erwartungen hingegen haben sich geringfügig verschlechtert, der Wert bleibt mit -12,7 im negativen Bereich. Die starken Veränderungen der Bewertungen der Lage spiegeln die Unsicherheiten vieler Bürovermieter hinsichtlich der Effekte der Konjunktur und des mobilen Arbeitens auf die Büronachfrage wider.
- Auch die Stimmung im Handelsimmobiliensektor weist sehr große Volatilitäten auf. Nach der deutlichen Eintrübung im Vorquartal haben sich vor allem die Erwartungen für das nächste Jahr aufgehellt, der entsprechende Wert beträgt jetzt 10,7, was einem Plus von 28 Punkten entspricht. Die Lageeinschätzung ist etwas schlechter, bleibt aber mit 3,6 im Positiven (-6,8 gegenüber dem Vorquartal). Das Segment leidet weiter unter dem schwachen privaten Konsum sowie den Sorgen, dass die hohe Inflation die Kaufkraft und damit den Konsum der Haushalte weiter schrumpfen lässt.
- Im Wohnsegment verbessert sich die Lage deutlich um 15,9 Punkte auf nun 21,0. Die Erwartungen haben sich aber weiter eingetrübt, der Wert liegt nun bei -19,3 (-10,5 gegenüber dem Vorquartal). Wie auch andere Segmente leidet das Wohnsegment unter den hohen Zinsen, die ebenso die Rentabilität von Bestandsinvestitionen in Frage stellen. Allerdings ist die Mietdynamik sehr stark, da die Bautätigkeit gerade deutlich zurückgeht. Auf der anderen Seite könnte die pessimistische Erwartung auf die neuen Regulierungsinitiativen zurückzuführen sein, etwa mit Blick auf striktere Kappungsgrenzen.
- Bislang haben sich die einzelnen Segmente relativ parallel entwickelt, doch mit diesem Quartal entkoppelt sich die Lage der Projektentwickler deutlich. Die Geschäftslage wird nur noch mit -54,5 bewertet, ein Rückgang um 35 Punkte gegenüber dem Vorquartal. Auch die Erwartungen bleiben negativ, das heißt mehrheitlich erwarten die Unternehmen eine noch schlechtere Lage in 12 Monaten. Diese Einschätzung fußt auf den anhaltenden Absatzproblemen der Projektentwickler aufgrund der schwierigen Mischung aus hohen Baukosten und hohen Zinsen, die Transaktionen erschwert.
- Die aktuelle Sonderfrage dreht sich um Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wärmewende im Gebäudesektor. Die mit Abstand bedeutendste Maßnahme stellen verlässliche politische und rechtliche Rahmenbedingungen dar, dies erachten über 82 Prozent der Teilnehmer als sehr wichtig. Mit über 63 Prozent folgt auf Platz 2 eine realistische Zielgestaltung für den Gebäudesektor. Von über 50 Prozent der Teilnehmer werden darüber hinaus eine höhere Transparenz und geringere Komplexität der Förderungen, angemessene Rentabilitäten der energetischen Modernisierungen, Verfügbarkeit von Fachkräften und bessere rechtliche Rahmenbedingungen zum Beispiel für Mieterstrom genannt. Die Immobilienwirtschaft erwartet somit keine zusätzlichen Förderungen, sondern vor allem Verlässlichkeit, Realismus und Vereinfachungen von der Politik, um die Wärmewende wirtschaftlich gestalten zu können.
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