In Deutschland erkannten die Arbeitgeber die Gewerkschaften im November 1918 als berufene Vertreter der Arbeitnehmer an. Damit wurde die Tarifautonomie eingeführt.

Tarifautonomie in der Legitimitätskrise?
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
In Deutschland erkannten die Arbeitgeber die Gewerkschaften im November 1918 als berufene Vertreter der Arbeitnehmer an. Damit wurde die Tarifautonomie eingeführt.
Seitdem lässt sich beobachten, dass der Staat den Tarifverhandlungsprozess aufmerksam beobachtet und gelegentlich steuert. Dieses Vorgehen wird mit Hilfe eines Principal-Agent-Modells theoretisch fundiert. Der Staat handelt dabei wie ein Prinzipal, während die Sozialpartner sich wie Agenten verhalten. Während der Staat die Regulierung der Löhne und Arbeitsbedingungen den Sozialpartnern überlässt, erwartet er im Gegenzug deren Loyalität. In diesem Sinne muss sich die Tarifautonomie durch eine gewisse Effizienz legitimieren. Einer Analyse historischer Debatten seit 1918 zeigt: Wenn die Sozialpartner nicht zu den wirtschafts- und sozialpolitischen Zielen des Staates beitragen, setzt der Staat verschiedene Steuerungsinstrumente ein, um ihre Loyalität wiederherzustellen und die Effizienz der Tarifautonomie zu sichern. Insgesamt lassen sich einige Lernprozesse und eine große Pfadabhängigkeit des institutionellen Rahmens beobachten. Aus den Lernprozessen ergibt sich, dass der Staat im Falle weiterer Steuerungsversuche die Verantwortung der Sozialpartner stärken und nicht schwächen sollte.

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Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Tarifverhandlungen: „Attraktive Löhne sind wichtig, ebenso aber flexible Arbeitszeiten und Aufstiegschancen“
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IW
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
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