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Christina Anger / Julia Betz / Axel Plünnecke Gutachten 6. November 2024 MINT-Herbstreport 2024: MINT-Förderung – Der Schlüssel zu Innovation und Wachstum

Qualifikationen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind nicht nur am Arbeitsmarkt begehrt und selten. Das Angebot an Arbeitskräften mit MINT-Kompetenzen wirkt über vielfältige Kanäle auch auf die Innovationskraft, das Wachstum und den Wohlstand von Regionen.

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MINT-Förderung – Der Schlüssel zu Innovation und Wachstum
Christina Anger / Julia Betz / Axel Plünnecke Gutachten 6. November 2024

MINT-Herbstreport 2024: MINT-Förderung – Der Schlüssel zu Innovation und Wachstum

Gutachten für BDA, Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Qualifikationen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind nicht nur am Arbeitsmarkt begehrt und selten. Das Angebot an Arbeitskräften mit MINT-Kompetenzen wirkt über vielfältige Kanäle auch auf die Innovationskraft, das Wachstum und den Wohlstand von Regionen.

Grundsätzlich besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Bildungsstand und dem Einkommen von Personen sowie dem Wirtschaftswachstum von Regionen. Empirische Ergebnisse zeigen einen engen Zusammenhang zwischen dem durchschnittlichen Bildungsstand in einem Land und dem Wirtschaftswachstum – dies gilt sowohl für formale Qualifikationen als auch in noch stärkerem Maße für erworbene MINT-Kompetenzen, wie sie bei PISA für 15-Jährige in Mathematik und Naturwissenschaften gemessen werden (Hanushek/Wössmann, 2008).

In einem europäischen Vergleich zeigt sich eine Wirkungskette derart, dass das Zusammenspiel aus einer hohen Beschäftigungsdichte von MINT-Arbeitskräften und einer hohen gesamtwirtschaftlichen Forschungsintensität in der Regel zu einer hohen Innovationskraft führt (Anger et al., 2014). Neuere Untersuchungen bestätigen die Ergebnisse: Eine Untersuchung zu 284 europäischen Regionen im Zeitraum von 2000 bis 2017 zeigt, dass eine Ausweitung des tertiären Bildungssystems das Wirtschaftswachstum stärkt und dass dieser Effekt besonders groß ist, wenn sich die Universitäten auf MINT-Disziplinen spezialisieren (Agasisti/Bertoletti, 2022). Eine Studie zu 35 europäischen Ländern im Zeitraum von 1995 bis 2019 (Bacovic et al., 2022), zu 28 EU-Staaten im Zeitraum von 1992 bis 2015 (Ahmadov, 2020) und eine Studie zu den Staaten der USA im Zeitraum von 1990 bis 2011 (Ray, 2015) kommen jeweils zu dem Ergebnis, dass MINT-Arbeitskräfte beziehungsweise steigende Anteile von MINT-Absolventinnen und -absolventen positive Effekte auf das BIP-Wachstum haben.

Internationale Studien zeigen dabei, dass verschiedene Wirkungskanäle von MINT zum Wirtschafts-wachstum über die Innovationskraft von Unternehmen und Regionen geprägt werden. So weisen Industrien, die mehr MINT-Fachkräfte beschäftigen, mehr Patente auf (Shambaugh et al., 2017, 6), und es besteht eine enge Abhängigkeit zwischen Patenten in einer Region und dem Ausmaß an MINT-Absolventinnen und -absolventen (Podobnik et al., 2023). Technische IKT-Innovationen können nur implementiert werden, wenn ein Unternehmen über entsprechend geschulte Fachkräfte

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