Die Arbeitsmarktentwicklung ist derzeit von einer konjunkturellen Eintrübung gekennzeichnet, hinter der sich allerdings eine strukturelle Wachstumsschwäche verbirgt. Das Wohlstandmodell steht vor großen Herausforderungen.
Agenda 2030: Arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen für die Jahre 2025-2029
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Arbeitsmarktentwicklung ist derzeit von einer konjunkturellen Eintrübung gekennzeichnet, hinter der sich allerdings eine strukturelle Wachstumsschwäche verbirgt. Das Wohlstandmodell steht vor großen Herausforderungen.
Arbeitsmarktpolitik darf den Strukturwandel nicht behindern. Sie sollte ihn begleiten und den Weg öffnen für effiziente Lösungen in einer sich verändernden Arbeitswelt. Eine arbeitsmarktpolitische Agenda 2030 muss dabei den besonderen Herausforderungen gerecht werden, die durch nun einsetzende demografische Verknappung des Arbeitsangebots generiert werden.
Eine arbeitsmarktpolitische Agenda 2030 sollte daher …
- … die Fachkräftezuwanderung intensivieren
- … die Erwerbsbeteiligung und die Arbeitszeit erhöhen
- … den Renteneintritt hinauszuzögern
- … selbstständige Erwerbsarbeit entfesseln und mehr Chancen auf unternehmerisches Handeln eröffnen
- … die Arbeitslosenversicherung konsolidieren
- … die Anreize zur Wiederaufnahme von Arbeit im Bürgergeld stärken
- … Zeitarbeit und befristete Beschäftigung deregulieren
- … flexiblen Lösungen bei der betrieblichen Organisation von Arbeitszeit und Arbeitsort den Weg ebnen
- … Chancengleichheit fördern und unterschiedliche Lebensentwürfe respektieren
- … eine neue Perspektive auf eine moderne betriebliche Mitbestimmung werfen
- … die Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission wahren
- … Tarifbindung von unten stärken
Agenda 2030: Arbeitsmarktpolitische Weichenstellungen für die Jahre 2025-2029
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
IW
Beschäftigung kurz vor und nach dem Renteneintritt
Als Folge der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund ein Viertel aller Beschäftigten im Maschinenbau in den Ruhestand wechseln. Das entspricht nach aktuellem Stand mehr als 296.000 Personen.
IW