Auf den ersten Blick geht es der deutschen Wirtschaft ganz gut. Um 1½ Prozent wird sie 2016 wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in seiner Konjunkturprognose. Doch die Wissenschaftler mahnen: Die konjunkturellen Probleme in den Schwellenländern und steigende Energiepreise drohen das Wachstum abzubremsen.
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IW-Konjunkturumfrage und-prognose: Nur oberflächlich robust
Die Deutschen können derzeit viel Geld ausgeben, sehr zur Freude der Wirtschaft. Der starke Arbeitsmarkt, niedrige Energiepreise und Zinsen steigern den Konsum. Auch der Staat nimmt mehr Geld in die Hand. Vor allem für die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge wird er bis 2017 rund 50 Milliarden Euro ausgeben, prognostiziert das IW Köln. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt in dieser Zeit auf einen neuen Rekordwert von 43,8 Millionen. Einzig aufgrund des Flüchtlingszustroms wird sich die Arbeitslosenquote zugleich leicht auf 6½ Prozent erhöhen.
Dennoch verdüstern sich die wirtschaftlichen Aussichten, warnen die IW-Forscher: Der traditionell starke deutsche Export schwächelt – unter anderem aufgrund der unsicheren Lage in vielen Schwellenländern. Zudem steigen die Lohnstückkosten in der Industrie, damit nimmt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ab. Insgesamt werden die deutschen Exporte 2016 nur um 2¼ Prozent zulegen, deutlich weniger als in den Vorjahren. Laut IW-Konjunkturumfrage erwarten lediglich 27 Prozent der befragten Firmen steigende Ausfuhren in diesem Jahr, 15 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Auch im kommenden Jahr springt der Exportmotor nicht richtig an. Zudem dürften sich die positiven Effekte wie der niedrige Ölpreis abschwächen. Dadurch sinkt das Wirtschaftswachstum 2017 auf gut 1¼ Prozent.
Um die Wirtschaft zu stärken, raten die IW-Konjunkturforscher der Politik zur Vorsicht. Industrie und Bürger dürfen nicht noch weiter finanziell belastet werden, für teure Wahlgeschenke wie die Lebensleistungsrente gibt es keinen Spielraum. Die öffentlichen Haushalte dürfen zudem keine neuen Schulden machen. „Die komfortable Budgetsituation könnte schneller vorbei sein, als viele denken, sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern“, sagt IW-Direktor Michael Hüther.
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IW-Forschungsgruppe Konjunktur: Vordergründig robust, hintergründig anfällig
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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Trotz schwacher Konjunktur: Betriebe möchten teils mehr Personal einstellen
Jeder achte Betrieb plant, die Beschäftigung auszubauen, obwohl ein gleichbleibendes oder sogar sinkendes Produktionsniveau erwartet wird. Das offenbart die IW-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2024.
IW
Determinanten der Personalplanung in Deutschland
Der deutsche Arbeitsmarkt ist seit dem Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Eine Ausnahme bildet die Corona-Delle zwischen 2020 und 2022. Schon im Jahr 2023 erreichte der deutsche Arbeitsmarkt die neue Rekordmarke von fast 46 Millionen Erwerbstätigen.
IW