Mehr Freizeit und mehr Selbstverwirklichung – angeblich treiben diese Ziele die Generation Y, also die heute 20- bis 35-jährigen Deutschen, besonders um. Doch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt: Gegenüber der Vorgängergeneration gibt es praktisch keine Unterschiede, was die Einstellungen zu Arbeit und Beruf angeht.
![Foto: PHOTOMORPHIC PTE. LTD. - Fotolia Kein Sonderfall für Personaler](/fileadmin/_processed_/d/f/csm_Generation_Y_Rawpixel_-_Fotolia_5c4949fb27.jpg)
Kein Sonderfall für Personaler
Entwarnung für die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen: Sie müssen keine grundlegend neuen Konzepte entwickeln, um Fachkräfte der Jahrgänge 1980 bis 1995 anzuwerben. Diese sogenannte Generation Y ist nämlich kaum anders als es die Generation X im gleichen Alter war, zu der die Jahrgänge 1965 bis 1979 zählen. Auch wenn sich dies in vielen Medienbeiträgen und Umfragen anders liest. Darin wird die Generation Y häufig als freizeit- und sicherheitsfixiert beschrieben.
Die IW-Studie auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) kommt aber zum Ergebnis, dass es in puncto Arbeitszeit kaum Abweichungen zwischen beiden Generationen gibt. Zwar verbrachten die Angehörigen der Generation X als sie im gleichen Alter waren wie die der Generation Y mit rund 40 Wochenstunden tatsächlicher Arbeitszeit rund eine Stunde mehr im Job als die Generation Y heute. Doch dieser Unterschied erklärt sich vor allem dadurch, dass in der Generation Y deutlich mehr Personen Teilzeit arbeiten als in der Vorgänger-Generation. Beide Gruppen haben zudem ein ähnliches Sicherheitsbedürfnis: Sowohl knapp die Hälfte der Generation Y als auch knapp die Hälfte der Generation X treibt oder trieb die Sorge um, ob ihr Arbeitsplatz auf Dauer sicher ist.
Ein Generationenunterschied ist einzig bei der Beurteilung der Work-Life-Balance zu beobachten: Die Generation Y ist mit ihrer Freizeit im Durchschnitt unzufriedener als die Generation X. Über die Gründe gibt die Datenauswertung indes keine Auskunft. Mögliche Erklärung: Die jungen Leute heute haben anders als die vor 30 Jahren aufgrund von E-Mail und Handy größere Schwierigkeiten, in ihrer freien Zeit von geschäftlichen Aktivitäten tatsächlich ungestört zu bleiben.
![Computerprogrammierer arbeitet an neuem Softwareprogramm. Computerprogrammierer arbeitet an neuem Softwareprogramm.](/fileadmin/_processed_/6/5/csm_Digitalisierung-Unternehmen-GettyImages-1212006391-creative_2b3c6fd03a.jpg)
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