Nicht nur die Zahl der Zuwanderer, auch ihr Qualifikationsniveau ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Junge Migranten in Deutschland haben heute häufiger als früher einen Hochschulabschluss und seltener keine Ausbildung.

Immer besser qualifiziert
Die deutsche Gesellschaft ist zunehmend von Zuwanderern und ihren Nachkommen geprägt: In den vergangenen 10 Jahren ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund von 18 auf 20 Prozent gestiegen. Gleichzeitig erhöhte sich auch das Qualifikationsniveau der Migranten: Hatten im Jahr 2005 nur 14 Prozent der Zuwanderer einen Hochschulabschluss, waren es 2014 bereits mehr als 25 Prozent. Auch die in Deutschland geborenen Nachkommen früherer Zuwanderer haben häufiger studiert: Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit Hochschulabschluss stieg im selben Zeitraum von 8 auf 15 Prozent.
Am anderen Ende der Bildungsskala sieht es mittlerweile auch freundlicher aus als noch vor einigen Jahren. Der Anteil der Zuwanderer ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist von etwa 46 auf 36 Prozent gesunken. Unter den in Deutschland geborenen Migrantenkindern geht die Tendenz – wenn auch zögerlich – ebenfalls in die richtige Richtung: Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen ohne berufsqualifizierenden Abschluss ist in den vergangenen 10 Jahren von 36 auf 34 Prozent gesunken. Sowohl unter den Neuankömmlingen als auch unter den etablierten Zuwanderern sind die Geringqualifizierten dennoch nach wie vor zahlreich. Zum Vergleich: Unter den Deutschen ohne Migrationshintergrund blieben in derselben Altersgruppe nur 15 Prozent ohne Ausbildung.
Deshalb muss die Integrationspolitik in Deutschland weiter gestärkt werden. Wünschenswert wäre beispielsweise eine gezieltere Sprachförderung vom ersten Tag in der Kita an bis zum Schulabschluss. Zudem benötigen viele Migrantenkinder weitere Hilfen wie Hausaufgabenbetreuung, weil ihre Eltern häufig die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen und ihre Kinder deshalb zu wenig unterstützen. Gelingt es, die Integration weiter zu verbessern, kann selbst die Flüchtlingszuwanderung eine Chance bieten – und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten.
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IW
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iwd