1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Kein Grund zur Panikmache
Emissionen IW-Nachricht 23. November 2011

Kein Grund zur Panikmache

Immer wieder werden der Industrie oder dem Verkehr Kosten vorgehalten, die durch die Emission von Schadstoffen oder Treibhausgasen entstehen. Zuletzt wurde dieser Vorwurf von der Europäischen Umweltagentur wiederholt. Dabei sind derartige Rechnungen aus mehreren Gründen zweifelhaft.

Die konkreten Wirkungen von bestimmten Emissionen wie Feinstaub oder Kohlendioxid lassen sich kaum bestimmen. Schon bei Staub – dazu gehört auch der Brandenburger Sand, der bei bestimmten Wetterlagen durch Berlins Straßen weht – ist das unmöglich. Und eine objektive Bewertung in Euro und Cent ist ebenfalls kaum machbar, so dass die Ergebnisse je nach Annahmen und Werturteilen erheblich variieren.

Die Industrie an den Pranger zu stellen ist ohnehin verfehlt. In Deutschland sind die Emissionen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. So konnte der Ausstoß von Schwefeldioxid seit 1991 um 89 Prozent reduziert werden, bei Staub waren es 76 Prozent, bei Kohlenmonoxid 69 Prozent. Die Stickoxidemissionen wurden halbiert, der Wasserverbrauch um ein Viertel gesenkt und die Emission von Treibhausgasen um ein Fünftel.

Außerdem ist die Industrie in viele Regelungen eingebunden, um möglichst sauber zu produzieren. Mit dem Emissionshandel für Treibhausgase ist ein Instrument eingeführt worden, das es erlaubt, zulässige Emissionen von einer Anlage zur anderen zu verlagern. Das führt zu sinkenden Kosten, hat aber keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt. Daher macht es auch keinen Sinn, sich auf die CO2-Emissionen einzelner Kraftwerke zu konzentrieren, wie es die neue Studie der Umweltagentur tut. Entscheidend ist, dass die Gesamtmengen heruntergehen – und das tun sie seit Jahren.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. April 2024

IMP-Index: Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt

Das Preisniveau für die wichtigsten Industriemetalle verzeichnete im März einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.

IW

Artikel lesen
Klaus-Heiner Röhl IW-Kurzbericht Nr. 19 8. April 2024

Verteidigungsausgaben: Gerade so genug für die NATO?

Zwei Jahre nach Ausrufen der „Zeitenwende“ durch Bundeskanzler Olaf Scholz meldet die Bundesregierung für 2024 das Einhalten des Zwei-Prozent-Ziels an die NATO. Das heißt, erstmals seit gut 30 Jahren gibt Deutschland im laufenden Jahr demnach jeden fünfzigsten ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880