Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren für Zuwanderer geöffnet. Bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund könnte allerdings noch mehr erreicht werden. Besonders erfolgversprechend wäre es, die Sprachkenntnisse konsequenter zu fördern und die frühkindliche Betreuungsinfrastruktur auszubauen.

Große Erfolge: aber es bleibt viel zu tun
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist Deutschland immer stärker auf junge Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Die Zahl der Zuwanderer ist jüngst entsprechend deutlich gestiegen. Die Notwendigkeit einer stärkeren Willkommenskultur und einer besseren Integration findet zunehmend Eingang in die öffentliche Diskussion.
Beim Integrationsgipfel der Bundesregierung stand am Montag (1. Dezember) nun die Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt. Denn diese verlassen häufiger die Schule ohne einen Abschluss und stoßen auf größere Schwierigkeiten bei der Jobsuche.
Aktuelle Daten zeigen aber auch: Es hat sich viel getan. So konnten im Jahr 2013 knapp 64 Prozent der 25- bis 34-Jährigen mit Migrationshintergrund einen berufsqualifizierenden Abschluss vorweisen. Im Jahr 2006 waren es nur knapp 56 Prozent gewesen. Die Erwerbstätigenquote der 25- bis 34-Jährigen mit Migrationshintergrund beträgt nunmehr fast 70 Prozent und liegt damit um 8 Prozentpunkte höher als 2006 – der bessere Bildungsstand macht sich also auch am Arbeitsmarkt bezahlt.
Noch bessere Ergebnisse könnten erreicht werden, wenn die Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund weiter verbessert werden. Dafür sollten die politisch Verantwortlichen bereits auf der ersten Stufe des Bildungssystems, der vorschulischen Betreuung, ansetzen. Denn davon profitieren gerade Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. Auch der weitere Ausbau von Angeboten zur Sprachförderung und von Ganztagsschulen kann helfen, denn die individuelle Förderung von Schülern setzt entsprechende Zeitbudgets voraus.
Die Integration der bereits ausgebildeten Migranten könnte die Regierung indes dadurch verbessern, dass sie die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen vereinfacht und passgenaue Angebote zur Nachqualifizierung bereitstellt.

Fachkräftelücke und Großinvestitionen: Der Osten braucht mehr Zuwanderung
Im Wettbewerb um Fachkräfte wirbt die deutsche Wirtschaft um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland. Beim Stand von Zuzug und Integration besteht ein Ost-West-Gefälle.
IW
Anerkennung bleibt unverzichtbar für Fachkräftesicherung
Deutlich mehr ausländische Fachkräfte konnten im vergangenen Jahr ihre Berufsausbildung in Deutschland anerkennen lassen als noch in den Vorjahren, meldet das Statistische Bundesamt. Trotzdem dauert der Prozess oft mehrere Monate. Mit Künstlicher Intelligenz ...
IW