In der Grundschulzeit erfolgen zentrale Weichenstellungen für die späteren Bildungswege junger Menschen in Deutschland.
Unterrichtstunden an Grundschulen im Ländervergleich
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
In der Grundschulzeit erfolgen zentrale Weichenstellungen für die späteren Bildungswege junger Menschen in Deutschland.
Einerseits werden während dieser Zeit die grundlegenden Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen erworben und andererseits endet mit ihrem Abschluss bereits das gemeinsame Lernen aller Kinder. In der Regel dauert der Grundschulbesuch vier Jahre, wobei Berlin und Brandenburg mit ihren sechsjährigen Grundschulen eine Ausnahme bilden. Insgesamt werden in den Grundschulen in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 zwischen 92 Wochenstunden in Hessen und Schleswig-Holstein und 108 Wochenstunden in Hamburg unterrichtet, was durchschnittlich 23 bis 27 Stunden in jedem Schuljahr entspricht. Der Gesamtumfang des Mathematikunterrichts ist dabei mit einer Spanne von 20 bis 22 Stunden in allen Ländern sehr ähnlich, wohingegen beim Deutschunterricht sehr große Unterschiede bestehen. Hier kommt Berlin mit 31 Stunden auf mehr als das anderthalbfache Pensum des Saarlands von 20 Stunden. Allerdings sehen die landesrechtlichen Regeln im Saarland eine größere Zahl an für alle Schüler verpflichtenden Förderstunden vor, die gegebenenfalls auch für den Deutschunterricht eingesetzt werden können. Nicht wesentlich höher liegt Hessen, wo dies nicht der Fall ist, mit 22 Stunden. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz empfiehlt ein Mindestmaß von 24 Deutschstunden.
Darüber hinaus erfolgt an allen Grundschulen auch Unterricht in Sachkunde, einer ersten Fremdsprache, die allerdings Englisch oder Französisch sein kann, Sport sowie in verschieden ausgestalteten künstlerischen Fächer, zu denen neben Kunst und Musik auch Theater und Werken zählen. Religion oder Ethik ist in Berlin und Brandenburg nicht Teil des Pflichtunterrichts in den Jahrgangsstufen 1 bis 4, hat mit bis zu zehn Stunden in Bayern und Rheinland-Pfalz in den anderen Ländern jedoch teilweise sehr viel Gewicht. Einige Länder regeln die Stundenkontingente für mehrere Fächer zusammen, was die Flexibilität der Schulen bei der Unterrichtsgestaltung erhöhen kann, aber auch Risiken mit sich bringt. Insbesondere droht so die Gefahr, dass es bei Engpässen bei der Verfügbarkeit geeigneter Räume zu Einschränkungen beim Sportunterricht kommt. So wäre es vor dem Hintergrund einer zunehmenden Zahl an Kindern mit unzureichenden Schwimmfähigkeiten auch sinnvoll, den Schwimmunterricht vom übrigen Sportunterricht getrennt zu regeln.
Unterrichtstunden an Grundschulen im Ländervergleich
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
306.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige fehlen
Der Betreuungsausbau schreitet derzeit kaum noch voran. So lag die Zahl der institutionell betreuten Kinder im Alter von unter drei Jahren im Jahr 2024 mit 848.000 sogar niedriger als im Vorjahr mit 857.000. Allerdings ist ihr Anteil an allen Kindern in der ...
IW
Kinderbetreuung: Bundesweit fehlen über 306.000 U3-Kitaplätze
Mehr als jedes siebte Kind unter drei Jahren findet keinen Kitaplatz, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Nicht überall ist die Lage gleich: Während im Westen nach wie vor großer Mangel herrscht, muss der Osten perspektivisch ...
IW