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Miriam Schöpp / Paula Risius / Valeska Martin / Anika Jansen Gutachten 29. Juni 2021 KOFA-Studie 2/2021: Neue (digitale) Wege in der Berufsorientierung

Eine gute Berufsorientierung ist substanziell für eine fundierte Berufsentscheidung. Oftmals sind die Vorstellungen der Jugendlichen über ihre beruflichen Möglichkeiten, egal ob Ausbildung oder Studium, allerdings nur vage. Die Folge sind Ausbildungs- oder Studienabbrüche.

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Neue (digitale) Wege in der Berufsorientierung
Miriam Schöpp / Paula Risius / Valeska Martin / Anika Jansen Gutachten 29. Juni 2021

KOFA-Studie 2/2021: Neue (digitale) Wege in der Berufsorientierung

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Eine gute Berufsorientierung ist substanziell für eine fundierte Berufsentscheidung. Oftmals sind die Vorstellungen der Jugendlichen über ihre beruflichen Möglichkeiten, egal ob Ausbildung oder Studium, allerdings nur vage. Die Folge sind Ausbildungs- oder Studienabbrüche.

So lag die Studienabbruchquote im Bachelorstudium bei Anfängerinnen und Anfängern im Jahr 2019 bei insgesamt 27 Prozent (Heublein et al., 2020). Auch die Vertragslösungsquote bei den Ausbildungen lag zuletzt bei 26,9 Prozent (Uhly, 2021). Das bedeutet für die Unternehmen: Die betroffenen Jugendlichen stehen als Fachkräfte nicht oder erst später zur Verfügung.

Viele Jugendliche beschäftigen sich zu Schulzeiten zwar theoretisch mit ihrer beruflichen Zukunft, es fehlen aber ausreichende praktische Erfahrungen. Auch von Seiten der Wirtschaft wird kritisiert, dass die Berufsorientierung zu spät beginne und zu wenig praxisorientiert sei (siehe Zitat von DIHK-Präsident Eric Schweitzer). Eine engere Verzahnung von Schulen und Unternehmen kann dabei unterstützen, den Berufsorientierungsprozess praxisnaher zu gestalten und Jugendliche bei der Wahl eines individuell passenden Berufes zu helfen. Dabei kann es auch gelingen, die Ausbildung als eine zentrale Möglichkeit des beruflichen Einstiegs in den Fokus zu rücken.

Auch die Berufsorientierung unterliegt einem stetigen Wandel. Die Corona-Pandemie hat der Berufsorientierung einen Digitalisierungsschub gebracht. Die digitale Berufsorientierung war in Zeiten der Kontaktbeschränkungen eine gute Möglichkeit, einerseits Berufe zeitlich flexibel und ortsunabhängig vorzustellen und andererseits Kontakte zwischen Unternehmen und Jugendlichen herzustellen. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen im Vorfeld ein genaues Bild der Ausbildungsinhalte und des Arbeitsalltags im Betrieb haben. Je detaillierter und realitätsnäher diese Vorstellung ist, desto fundierter können die Jugendlichen ihre Berufsentscheidung treffen.

An der Berufsorientierung sind zahlreiche Akteure beteiligt: Eltern, Lehrkräfte, Berufsberatungen der Arbeitsagenturen und auch die Unternehmen mit ihren unterschiedlichen Angeboten. Gerade, wenn ein Unternehmen ausbildet oder ausbilden möchte, sollte es auch Wert auf eine gute Berufsorientierung legen und sich aktiv daran beteiligen. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie Praktika, Schulkooperationen, Informationen für Eltern, soziale Medien oder Ausbildungsmessen. Gerade bei weniger bekannten Berufsbildern ist das wichtig, damit Jugendliche ein Interesse für diese Ausbildungsberufe entwickeln können.

Diese Studie geht der Frage nach, welchen Herausforderungen die Berufsorientierung aktuell gegenübersteht, wie sich Jugendliche über die Berufe informieren und welche Kanäle sich dabei als hilfreich erweisen. Genutzt werden dabei die Daten einer Befragung von mehr als 1.000 Schülerinnen und Schülern innerhalb des Programms IW JUNIOR, das Schülerfirmen in Deutschland begleitet. Kapitel 2 stellt relevante Literatur zum Thema Berufsorientierung dar. Kapitel 3 beschreibt im Detail die Datenbasis. Die drei folgenden Kapitel 4, 5 und 6 stellen die empirischen Ergebnisse der Befragung vor. Die Studie schließt mit relevanten Handlungsempfehlungen für die Praxis ab.

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Neue (digitale) Wege in der Berufsorientierung
Miriam Schöpp / Paula Risius / Valeska Martin / Anika Jansen Gutachten 29. Juni 2021

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