Wirtschaftshistorische Betrachtung und wirtschaftspolitische Leitlinien
Deutschland nach der Krise: Aufbruch oder Depression?
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Wirtschaftshistorische Betrachtung und wirtschaftspolitische Leitlinien
Die mit Abstand schwerste Rezession der Nachkriegszeit hat in der deutschen Volkswirtschaft tiefe Spuren hinterlassen. Der Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts ist mindestens fünfmal stärker als in der bisher schwersten Rezession, welche die Bundesrepublik in der Mitte der 1970er Jahre erlebte. Man muss schon bis zur Großen Depression am Beginn der 1930er Jahre zurückblicken, um in Deutschland einen ähnlich starken Einbruch der Wirtschaftsleistung innerhalb eines Jahres zu finden. Im Frühjahr 2009 stoppte der rasante Absturz der deutschen Wirtschaft, seither geht es wieder langsam aufwärts. Gleichwohl bleiben interessante und schwierig zu beantwortende Fragen:
- Ist die Krise endgültig überwunden?
- Wie nachhaltig ist der Aufwärtstrend?
- Droht hierzulande eine längere wirtschaftliche Stagnation wie im Japan der 1990er Jahre nach dem Platzen der dortigen Immobilienblase, oder gleitet
- Deutschland gar in eine Deflations-Depressions-Spirale ab?
- Hat das „Geschäftsmodell Deutschland“, gekennzeichnet durch einen hohen Industrieanteil und eine ausgeprägte Weltmarktorientierung, ausgedient?
- der kann die deutsche Industrie problemlos an alte Erfolgsmuster anknüpfen?
Die vorliegende Analyse versucht, auf diese Fragen schlüssige Antworten zu geben. Ausgehend von einer Untersuchung der Großen Depression und des japanischen Deflationsjahrzehnts der 1990er Jahre leitet sie Indikatoren für eine Deflations-Depressions-Checkliste ab, deren zehn Punkte anschließend für Deutschland im Detail überprüft werden. Darüber hinaus werden Megatrends identifiziert, die auch nach der Krise die Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten begünstigen. Schlussfolgerungen für eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik schließen diese Analyse ab.
Deutschland nach der Krise: Aufbruch oder Depression?
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Eine Agenda für die neue Legislaturperiode: Wettbewerbsfähigkeit und Transformation
Das deutsche Geschäftsmodell, geprägt durch eine industriebasierte, dienstleistungsergänzte, exportorientierte und regional balancierte Struktur, steht unter erheblichem Druck. Seit 2018 schrumpft die Industrieproduktion, während die Bruttowertschöpfung zwar ...
IW
Ohne Schwung
In einem Gastbeitrag für die Fuldaer Zeitung rechnet IW-Konjunkturexperte Michael Grömling damit, dass die deutsche Wirtschaft angesichts hoher Kosten, politischer Unordnung und zahlreicher Unsicherheiten auch im neuen Jahr nicht aus der Krise kommt.
IW