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Lydia Malin / Julian Engler Gutachten 28. September 2020 Kofa kompakt: Fachkräftereport für August 2020 – Corona-Spezial

Der Fachkräftereport August 2020 analysiert kurzfristige Arbeitsmarkttrends auf der Ebene von Berufsbereichen und Berufen. So können Handlungsfelder identifiziert werden, die durch die Corona-Krise im Bereich der Fachkräftesicherung für Unternehmen entstehen.

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Gutachten
Fachkräftereport für August 2020 – Corona-Spezial
Lydia Malin / Julian Engler Gutachten 28. September 2020

Kofa kompakt: Fachkräftereport für August 2020 – Corona-Spezial

KOFA Kompakt

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Der Fachkräftereport August 2020 analysiert kurzfristige Arbeitsmarkttrends auf der Ebene von Berufsbereichen und Berufen. So können Handlungsfelder identifiziert werden, die durch die Corona-Krise im Bereich der Fachkräftesicherung für Unternehmen entstehen.

Immer noch weniger Arbeitslose und mehr gemeldete Stellen als im August 2010

Im Juli 2020 waren bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich mehr Arbeitslose und weniger Stellen registriert als im August 2019. Dennoch ist die Lücke zwischen Arbeitslosen und gemeldeten offenen Stellen immer noch deutlich kleiner als zu Beginn des Beobachtungszeitraumes im August 2010. Insbesondere die Zahl der gemeldeten offenen Stellen liegt mit 584.221 noch deutlich über dem Wert aus dem August 2010 (396.706).

In sozialen und Gesundheitsberufen sowie am Bau und bei Naturwissenschaftlern, steigt die Nachfrage; in der Produktion und Fertigung nimmt sie weiter ab

Auch im August zeigt sich, dass die Corona-Krise die verschiedenen Berufsbereiche unterschiedlich stark betrifft. In Berufsbereichen, in denen seit Beginn der Corona-Krise ein deutlicher Stellenrückgang zu verzeichnen ist, lässt auch der Wiederaufschwung noch auf sich warten. Hierzu zählt zum Beispiel der Bereich „Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung“. Im Vergleich zum Krisenbeginn im März 2020 ist die Arbeitskräftenachfrage in diesem Bereich am stärksten zurückgegangen. In Berufsbereichen, die deutlich weniger von der Krise betroffen waren, wie der Bereich „Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik“ oder der Bereich „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“, befindet sich die Arbeitskräftenachfrage bereits wieder im Aufschwung.

Die Nachfrage steigt insbesondere in Berufen in denen nach wie vor Engpässe bestehen

Unter den Berufen, in denen die Arbeitskräftenachfrage wieder bzw. weiter steigt, sind viele Berufe, die zu den sogenannten versorgungsrelevanten Berufen (vgl. KOFA-Studie 1/2020) zählen und in denen passend qualifizierte Arbeitskräfte knapp sind. Beispiele hierfür sind Spezialistinnen und Spezialisten der Geburtshilfe und Entbindungspflege sowie Fachkräfte der Gesundheitsaufsicht und Hygieneüberwachung. Berufe gelten dann als eng, wenn bundesweit weniger als 200 Arbeitslose auf 100 gemeldete offene Stellen kommen, da im Schnitt nur etwa jede zweite Stelle bei der BA gemeldet wird. Zudem gibt es einige Berufe, in denen die Zahl der gemeldeten Stellen trotz bzw. wegen der Corona-Krise heute sogar über dem Wert des Vorjahresmonats August 2019 liegt. Zu diesen Berufen zählen beispielsweise Lehrkräfte in der Sekundarstufe, Fachkräfte der Sozialverwaltung und -versicherung sowie die Gesundheitsaufsicht und Hygieneüberwachung.

In der Luftfahrt sowie der Veranstaltungs- und Bühnentechnik sinkt die Arbeitskräftenachfrage kontinuierlich weiter

Neben Berufen mit steigender Nachfrage, gibt es auch Berufe, in denen die Nachfrage weiter sinkt. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Berufen, die erst seit dem Beginn der Corona-Krise eine sinkende Arbeitskräftenachfrage verzeichnen und solchen, in denen bereits vor der Krise die Zahl der gemeldeten Stellen rückläufig war. Zu den Berufen, in denen der Stellenrückgang primär seit Beginn der Corona-Krise stattgefunden hat, zählen beispielsweise Fachkräfte des technischen Luftverkehrsbetriebes, aber auch Spezialistinnen und Spezialisten der Körperpflegeaufsicht sowie Schauspielerinnen und Schauspieler. Zu den Berufen, in denen die Arbeitskräftenachfrage bereits vor der Corona-Krise nachgelassen hat, gehören dagegen Fachkräfte der Luft- und Raumfahrttechnik sowie des visuellen Marketings. Dabei führt der Stellenrückgang in den meisten Berufen dazu, dass es keine Fachkräfte-Engpässe mehr gibt.

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