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Jasmina Kirchhoff IW-Policy Paper Nr. 22 24. September 2021 Mehr Arzneimittel „made in Germany“ über internationale Vernetzung: Industriepolitische Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Pharmaindustrie

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Pharmaindustrie mehr denn je in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Diskussionen gestellt. In einer nie dagewesenen Geschwindigkeit haben pharmazeutische Unternehmen mittlerweile vier in Europa zugelassene Impfstoffe entwickelt und auf den Markt gebracht – an diesem Erfolg waren deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt.

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Industriepolitische Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Pharmaindustrie
Jasmina Kirchhoff IW-Policy Paper Nr. 22 24. September 2021

Mehr Arzneimittel „made in Germany“ über internationale Vernetzung: Industriepolitische Handlungsempfehlungen für eine zukunftsfähige Pharmaindustrie

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Pharmaindustrie mehr denn je in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Diskussionen gestellt. In einer nie dagewesenen Geschwindigkeit haben pharmazeutische Unternehmen mittlerweile vier in Europa zugelassene Impfstoffe entwickelt und auf den Markt gebracht – an diesem Erfolg waren deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt.

Darüber hinaus sind bereits zwei Medikamente in Europa für die Therapie von Covid-19-Patient:innen zugelassen und an weiteren wird unter Hochdruck geforscht. Diese schnellen Erfolge konnten nur gelingen, weil sich pharmazeutische Unternehmen rasch untereinander und mit Akteuren entlang der gesamten global aufgestellten pharmazeutischen Wertschöpfungskette vernetzten und dabei neue Technologien wie die mRNA-Plattform zum Einsatz gebracht werden konnten.

Gleichwohl werden Rufe um eine Rückverlagerung pharmazeutischer Produktionen nach Deutschland respektive in die Europäische Union (EU) mit dem Ziel, internationale Abhängigkeiten bei einzelnen Wirkstoffen und Arzneimitteln zu reduzieren, immer lauter. Doch die Forderung nach nationaler oder europäischer Autarkie, auch wenn es lediglich um bestimmte als versorgungsrelevant eingestufte pharmazeutische Produkte gehen sollte, ist aufgrund der globalen Verflechtung kaum umsetzbar und mit Blick auf die Gestaltung eines zukunftsfähigen Pharmastandorts auch nicht hilfreich. Vor allem aber ist der Versuch, bereits abgewanderte pharmazeutische Produktionen zurückzuholen, realitätsfern und teuer. Vielmehr stellt sich die Frage, wie Deutschland als pharmazeutischer Forschungsstandort und als Produktionsstandort für komplexe, innovative Arzneimittel zu stärken ist – sowohl für bereits am Standort laufende als auch für zukünftige Produktionen. Dies gelingt nur, wenn die Einbindung in globale Forschungs- und Produktionsnetzwerke gezielt in den Blick genommen und der Zugang zu diesen vereinfacht und befördert wird. Die Gewährleistung und Sicherung des freien Handels ist daher Grundvoraussetzung für eine starke deutsche Pharmaindustrie. Daneben kann eine moderne Industriepolitik etwa über den Abbau bestehender Markteintrittsbarrieren und Wettbewerbsbeschränkungen sowie einer Verbesserung der Investitions- und Finanzierungsbedingungen den Pharmastandort Deutschland im globalen Standortwettbewerb zukünftig stärken.

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Jasmina Kirchhoff IW-Policy Paper Nr. 22 24. September 2021

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