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Anika Jansen / Lydia Malin Gutachten 8. März 2021 KOFA Kompakt: Qualifikationen von Frauen richtig erkennen und nutzen

Der vorliegende KOFA Kompakt 2/2021 analysiert die Situation von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Frauen sind zwar mittlerweile ähnlich gut qualifiziert wie Männer und stellten im Jahr 2019 fast die Hälfte der 45,3 Millionen Erwerbstätigen dar. Dennoch haben sie teilweise niedrigere Positionen auf dem Arbeitsmarkt als Männer und arbeiten nicht immer entsprechend ihrer formalen Qualifikationen.

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Qualifikationen von Frauen richtig erkennen und nutzen
Anika Jansen / Lydia Malin Gutachten 8. März 2021

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Der vorliegende KOFA Kompakt 2/2021 analysiert die Situation von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Frauen sind zwar mittlerweile ähnlich gut qualifiziert wie Männer und stellten im Jahr 2019 fast die Hälfte der 45,3 Millionen Erwerbstätigen dar. Dennoch haben sie teilweise niedrigere Positionen auf dem Arbeitsmarkt als Männer und arbeiten nicht immer entsprechend ihrer formalen Qualifikationen.

Frauen arbeiten häufiger unterhalb ihres formalen Qualifikationsniveaus als Männer

Die formale Qualifikation der Beschäftigten und die Qualifikationsanforderungen der jeweiligen Stellen, stimmen nicht immer überein. Allerdings arbeiten Frauen häufiger als Männer in Berufen, für die eigentlich eine geringere formale Qualifikation gefordert ist und sind somit häufiger für die Stelle, auf der sie arbeiten, überqualifiziert. Diese Tendenz ergibt sich für unterschiedliche Berufsabschlüsse. Die größten Unterschiede zwischen Männern und Frauen, finden sich bei Meistern und Technikern. Fast 70 Prozent der Frauen mit einem Meister- oder Technikerabschluss arbeiten unterhalb ihrer formalen Qualifikation, also auf Fachkraft oder Helferniveau. Bei den Männern sind es dagegen nur etwas mehr als 40 Prozent. Bei Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sind die Geschlechterunterschiede dagegen nur geringfügig.

Unternehmen sollten daher regelmäßig überprüfen, ob ihre Mitarbeitenden qualifikationsadäquat beschäftigt sind. Dazu gehört, die Kompetenzen und Interessen der Mitarbeitenden zu erkennen und bei Bedarf zu fördern.

Frauen arbeiten immer noch selten in Aufsichts- und Führungsberufen, obwohl hier die Arbeitskräftenachfrage kaum gedeckt werden kann

Frauen arbeiten seltener in Führungspositionen. Obwohl Frauen fast genauso häufig berufstätig sind wie Männer, liegt der Anteil von Frauen in den Aufsichts- und Führungsberufen bei nur etwas mehr als einem Viertel (27,1 Prozent) und ist in den letzten Jahren nur geringfügig gestiegen. Gleichzeitig gibt es in diesen Führungsberufen aber seit Längerem überdurchschnittlich starke Fachkräfteengpässe. Zuletzt gab es für 38,8 Prozent aller offenen Stellen in Aufsichts- und Führungsberufen keine passenden Arbeitslosen.

Es gibt jedoch auch Aufsichts- und Führungsberufe, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten

In manchen Berufsbereiche, in denen der Frauenanteil in Führungspositionen sehr hoch ist, wie im sozialen und medizinischen Bereich, sind auch die Führungspositionen häufiger mit Frauen besetzt. In diesen Berufen arbeitet ein vergleichsweiser großer Teil der Beschäftigten in Teilzeit. Auch Männer arbeiten in diesen frauentypischen Berufen überdurchschnittlich oft in Teilzeit. In Berufsbereichen in denen deutlich weniger Frauen arbeiten sind Frauen auch besonders selten in Führungspositionen. Zu diesen Berufsbereichen gehören beispielsweise die sogenannten MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In diesen Berufen ist der Anteil Teilzeitbeschäftigter wesentlich geringer, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Insgesamt zeigt sich, dass Frauen über alle Berufe hinweg viel häufiger in Teilzeit arbeiten (ca. die Hälfte aller Frauen). Bei den Männern ist der Teilzeitanteil mit 12 Prozent über alle Berufe und 5,3 Prozent in Berufen in Aufsichts- und Führungsfunktionen wesentlich geringer. Um dem Fachkräftemangel bei Führungskräften entgegenzuwirken, bietet es sich für Unternehmen an vermehrt Führung in Teilzeit zu ermöglichen, um so auch das Fachkräftepotenzial von Frauen für sich zu erschließen.

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