Über ihre ärztliche Versorgung brauchen sich die Deutschen vorerst keine Sorgen zu machen. Ein flächendeckender Ärztemangel, der Deutschland angeblich akut droht, ist bis 2025 nicht in Sicht. Das geht aus einer jetzt vorgelegten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor.

Der Notfall fällt für Jahre aus
Danach scheiden in den nächsten Jahren rund 6.600 Ärzte pro Jahr aus dem Berufsleben aus. Diesen stehen aber jährlich etwa 10.000 Absolventen der Humanmedizin gegenüber. Positiv wirkt sich darüber hinaus die Zuwanderung aus: So arbeiten hierzulande zurzeit mindestens 31.000 im Ausland ausgebildete Ärzte – darunter auch viele deutsche Staatsbürger, die ihr Medizinstudium wegen hoher Zulassungshürden (Numerus Clausus) im Ausland absolviert haben.
Deutschland liegt der Studie zufolge bei der Ärztedichte mit 3,84 Ärzten pro 1.000 Einwohner inzwischen in der internationalen Spitzengruppe. Zum Vergleich: Die USA kommen auf einen Wert von 2,46, Japan auf 2,21. Zwischen 1991 und 2011 hat sich die Zahl der Ärzte in Deutschland bei konstanter Bevölkerungszahl um 92.000 bzw. rund 40 Prozent erhöht.
Aufgrund der demografischen Entwicklung könnte jedoch ab dem Jahr 2025 beim Mediziner-Beruf ein Engpass entstehen: Dann müssen jährlich bereits 9.500 Ärzte ersetzt werden. Durch die Alterung der Gesellschaft werden zudem mehr Ärzte benötigt, weil alte Menschen häufiger krank sind. Nach Einschätzung der IW-Forscher ist das Problem aber lösbar, und zwar durch höhere Ausbildungskapazitäten an den Universitäten und veränderte Zulassungsverfahren für angehende Mediziner. Daneben werden sich die in jüngster Zeit deutlich erleichterten Zuwanderungsbedingungen für Ärzte aus dem Ausland sehr positiv für Deutschland auswirken.

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