1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. IW-Verbandsumfrage: Schwer angeschlagen
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Michael Grömling / Thomas Schleiermacher Pressemitteilung 30. Juni 2020

IW-Verbandsumfrage: Schwer angeschlagen

Die deutsche Wirtschaft rechnet nicht nur mit einer schwierigen zweiten Jahreshälfte, sondern schaut zum Teil auch pessimistisch auf 2021, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), für die 31 große deutsche Wirtschaftsverbände befragt wurden.

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen durchlebt im Zuge der Corona-Pandemie tiefe Einschnitte. Für eine genauere Beurteilung der Lage hat das IW in der ersten Junihälfte 31 große deutsche Branchenverbände aus dem Industrie-, Dienstleistungs- und Baubereich nach ihren Einschätzungen befragt, die detailliert ihre Erwartungen für das aktuelle Quartal, das zweite Halbjahr und das Jahr 2021 abgegeben haben. Das Ergebnis: Die Krise wird nicht nur in fast allen Branchen in der zweiten Jahreshälfte deutlich zu spüren sein, sondern auch noch im kommenden Jahr. 

Düstere Aussichten auf die zweite Jahreshälfte

Fünf Verbände beobachteten ein besonders schlechtes zweites Quartal 2020, in dem die Produktion mindestens 50 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lag, darunter beispielsweise die Automobilbranche oder das Hotel- und Gaststättengewerbe. Branchen, die auch schon vor Corona mit strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, leiden stark unter den Pandemie-Folgen – darunter beispielsweise der stationäre Einzelhandel. Lediglich die Finanzbranche schaut positiv auf die vergangenen und kommenden Monate: Sie greift mit Krediten Millionen Unternehmen unter die Arme, die Hilfe dürfte auch künftig stark gefragt sein. Trotz der einsetzenden Erholung nach dem flächendeckenden Lockdown erwarten 27 der 31 befragten Verbände auch für die zweite Jahreshälfte 2020 eine spürbare Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr.

Auch 2021 noch keine Normalität

Auf das Jahr 2021 schauen immerhin 20 der 31 befragten Verbände vorsichtig optimistisch – zumindest im Vergleich zum laufenden Jahr. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die Lage sich normalisiert. „Wenn wir davon ausgehen, dass der Tiefpunkt im zweiten Quartal 2020 erreicht wurde und es zu keiner zweiten Infektionswelle kommt, dürfte sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten langsam erholen“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. „Allerdings sind wir selbst im kommenden Jahr noch weit von einer Normalisierung des Geschäftslebens entfernt.“ 

Inhaltselement mit der ID 7571
Datei herunterladen

Michael Grömling / Thomas Schleiermacher: Starke Belastung in allen Branchen - Ergebnisse einer IW-Verbandsumfrage

IW-Kurzbericht

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Computerprogrammierer arbeitet an neuem Softwareprogramm.
Stefanie Seele IW-Kurzbericht Nr. 39 24. Juni 2024

Trotz schwacher Konjunktur: Betriebe möchten teils mehr Personal einstellen

Jeder achte Betrieb plant, die Beschäftigung auszubauen, obwohl ein gleichbleibendes oder sogar sinkendes Produktionsniveau erwartet wird. Das offenbart die IW-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2024.

IW

Artikel lesen
Michael Grömling / Stefanie Seele IW-Report Nr. 27 21. Mai 2024

Determinanten der Personalplanung in Deutschland

Der deutsche Arbeitsmarkt ist seit dem Jahr 2005 auf Wachstumskurs. Eine Ausnahme bildet die Corona-Delle zwischen 2020 und 2022. Schon im Jahr 2023 erreichte der deutsche Arbeitsmarkt die neue Rekordmarke von fast 46 Millionen Erwerbstätigen.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880