Die weltweite Finanzmarktkrise lässt die deutsche Wirtschaft nicht ungeschoren. Keineswegs droht aber der freie Fall in die Rezession. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor. Danach wird das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr noch um 1,7 Prozent wachsen – für 2009 ist allerdings nur ein Plus von 0,6 Prozent zu erwarten.
Nur noch ein Plus von 0,6 Prozent
Die schwächere globale Konjunktur schlägt nicht zuletzt immer mehr auf die hiesigen Außenhandelsdaten durch. So legen die deutschen realen Exporte 2008 um 4,2 Prozent zu, die Importe um 3,8 Prozent. Im kommenden Jahr reicht es nur zu einem Ausfuhrzuwachs von 1,5 Prozent, während die Einfuhren um 1,8 Prozent klettern. Die verringerte Exportdynamik wirkt sich auch auf die Investitionsneigung aus – nach einem Anstieg um 5 Prozent im laufenden Jahr stagnieren die realen Ausrüstungsinvestitionen 2009 nahezu. Dies bekommt auch der Arbeitsmarkt zu spüren. Geht der Beschäftigungsaufbau 2008 zunächst weiter, sinkt die Zahl der Erwerbstätigen 2009 um 40.000 – während sich die Arbeitslosenzahl leicht auf 3,3 Millionen bzw. 7,6 Prozent der Erwerbspersonen erhöht. Dass dann trotzdem ein reales Konsumplus von 0,7 Prozent winkt, ist vor allem einer Beruhigung der Energie- und Rohstoffpreise zu verdanken.
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The Current Economic Situation in Germany in the Context of Previous Crises
This article places the current economic stagnation in Germany in the context of previous crises since 1991.
IW
Konjunkturampel: Politik für Investitionen
Es gibt keinen Beleg für eine konjunkturelle Wende in diesem Jahr, schreibt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling in einem Gastbeitrag für die VDI-Nachrichten.
IW