1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Demografie: Altes Land, junge Städte
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Ralph Henger / Christian Oberst Pressemitteilung 4. März 2019

Demografie: Altes Land, junge Städte

Deutschland altert, vor allem auf dem Land. Die Städte werden dagegen jünger, stellt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer neuen Studie fest: Sie wachsen vor allem durch junge Zuwanderer und durch junge Inländer, die für ein Studium oder einen Job in die Stadt ziehen.

Die älteste Region Deutschlands ist das rund 35.000 Einwohner zählende Suhl, 70 Kilometer südöstlich von Erfurt gelegen. Im Mittel sind die Suhler 50,3 Jahre alt und damit sechs Jahre älter als der Bundesdurchschnitt. Suhl ist gleichzeitig die am schnellsten alternde und schrumpfende Region Deutschlands, zeigt die neue IW-Studie: 1995 betrug das Durchschnittsalter erst 38,8 Jahre, ein Jahr weniger als im Bundesdurchschnitt. Mit dieser Entwicklung teilt die Thüringer Kleinstadt das Los vieler ländlicher Regionen, die kontinuierlich altern und schrumpfen. 

Frankfurter im Mittel 40,6 Jahre alt

In Deutschlands Städten lässt sich derweil das Gegenteil beobachten: Sie wachsen immer weiter, so die IW-Studienautoren Ralph Henger und Christian Oberst. Vor allem aber verjüngen sich die Städte seit einigen Jahren: In Frankfurt am Main beispielsweise beträgt das mittlere Alter gerade einmal 40,6 Jahre. Noch zur Jahrtausendwende waren dort die Einwohner im Mittel ein Jahr älter. „Durch die hohe Außen- und Binnenwanderung altern die Großstädte vorübergehend nicht weiter“, sagt IW-Ökonom Ralph Henger. „Die Kehrseite der Medaille ist, dass der ländliche Raum schneller schrumpft und altert.“

20- bis 25-Jährige ziehen vor allem in mittelgroße Städte

Die Städte wachsen vor allem durch zwei Gruppen: Zum einen entscheiden sich jüngere ausländische Zuwanderer häufig für ein städtisches Leben. Zum anderen ziehen junge Deutsche oft in die Stadt, wenn sie studieren oder einen neuen Job beginnen. „Davon profitieren mittelgroße Städte wie Heidelberg und Münster, in denen der Anteil der 20- bis 25-Jährigen höher ist als in den Millionenstädten“, sagt Christian Oberst. Für die Studie haben die Ökonomen 71 kreisfreie Großstädte und 330 Kreise untersucht.
 

Inhaltselement mit der ID 5685 Inhaltselement mit der ID 5686
Datei herunterladen

Ralph Henger / Christian Oberst: Alterung der Gesellschaft im Stadt-Land Vergleich

IW-Kurzbericht

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen Sonderteil: Ältere Beschäftigte
Axel Plünnecke Gutachten 4. Dezember 2024

Ingenieurmonitor 2024/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen Sonderteil: Ältere Beschäftigte

Der deutliche wirtschaftliche Abschwung im Jahr 2023 hat zunehmend auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt für Ingenieure und IT-Fachkräfte – auch wenn weiterhin ein erheblicher Fachkräfte-mangel besteht. Im zweiten Quartal 2024 sank die Gesamtzahl der offenen ...

IW

Artikel lesen
Andrea Hammermann / Jochen Pimpertz / Oliver Stettes Gutachten 11. November 2024

Beschäftigung kurz vor und nach dem Renteneintritt

Als Folge der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund ein Viertel aller Beschäftigten im Maschinenbau in den Ruhestand wechseln. Das entspricht nach aktuellem Stand mehr als 296.000 Personen.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880