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(© Foto: GettyImages)
Alexander Burstedde / Helen Hickmann / Christopher Thiele / Christian Oberst Pressemitteilung 25. November 2019

Fachkräftemangel: Wo Fachkräfte für einen neuen Job hinziehen

Im vergangenen Jahr haben über 200.000 Arbeitslose ihren Wohnort verlassen, um in einer anderen Region zu arbeiten. Vor allem im Landkreis München und der Landeshauptstadt Mainz finden arbeitslose Fachkräfte nach einem Umzug neue Jobs. Andere Regionen hingegen, wie die Stadt Gera oder der Landkreis Kusel, scheinen kaum Arbeitskräfte von außerhalb anzuziehen. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Wer gelernte Fachkraft für Lagerlogistik ist, braucht sich um seine berufliche Zukunft eigentlich kaum Sorgen zu machen: In vierzehn der sechzehn Bundesländer besteht ein Engpass in diesem Beruf – nur in Berlin und Bremen gibt es für diese Fachkräfte nicht genügend Jobs. Ein Umzug in eine andere Region kann sich für diese und viele andere Arbeitssuchende lohnen. Kann eine Stadt mehr Arbeitslose aus entfernten Regionen gewinnen als sie verliert, spricht man von einem positiven Fernsaldo. Besonders die Regionen um München, Mainz und Ingolstadt scheinen attraktiv für Arbeitslose aus der Ferne zu sein. Rund ein Prozent der Beschäftigten in diesen Städten sind 2018 zugezogen und waren vorher arbeitslos. Auch höhere Mieten scheinen die Fachkräfte nicht abzuschrecken. 

Strukturschwache Regionen schneiden schlecht ab

Insgesamt haben nur 112 der 401 untersuchten Stadt- und Landkreise einen positiven Fernsaldo. Auch einige große Städte verlieren Arbeitskräfte an entfernte Regionen, beispielsweise Berlin. Besonders in Gera, Herne und im Landkreis Kusel scheint es kaum berufliche Perspektiven für Arbeitslose zu geben. Hier nehmen deutlich mehr Arbeitslose eine Beschäftigung in der Ferne auf, als dass neue Fachkräfte zuziehen. Diese drei Kreise liegen in Regionen, die strukturelle Schwierigkeiten haben und in denen regionalpolitischer Handlungsbedarf besteht. 

Eine Chance für Unternehmen 

Wenn es besser gelingen würde, arbeitslose Fachkräfte und offene Stellen überregional zusammenzubringen, hätten 2018 bis zu 98.000 Stellen sofort besetzt werden können. Gerade für Unternehmen mit Bewerbermangel liegt hier eine echte Chance. „Die Unternehmen sollten überregionale Rekrutierung nutzen und gezielt um Arbeitsuchende aus anderen Regionen werben“, sagt Studienautor Alexander Burstedde. 

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Alexander Burstedde, Helen Hickmann, Christopher Thiele, Christian Oberst: Mehr Mobilität gegen den Fachkräftemangel

IW-Kurzbericht

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Fernsaldo nach Kreisen

Daten

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