Der Anteil der Beschäftigten, deren Stundenlohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von rund 9 Euro brutto pro Stunde liegt, beträgt knapp ein Viertel. Den Gewerkschaften ist das zu viel, sie fordern den Mindestlohn. Dabei übersehen sie, dass durch Niedriglohnbeschäftigung viele neue Jobs entstanden sind.
Zwei Seiten einer Medaille
Der Zuwachs bei der Niedriglohnbeschäftigung entstand keineswegs durch einen entsprechenden Abbau bei der besser entlohnten Beschäftigung. Vielmehr ist per Saldo zusätzliche Beschäftigung entstanden. Der Anteil der Personen, die außerhalb des Arbeitsmarktes stehen, ist gesunken – die Integration hat sich verbessert.
Diese Erfolge, die auch zum Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland in den vergangenen Jahren beigetragen haben, werden durch einen Mindestlohn gefährdet. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) betrug der Durchschnittsstundenlohn im Niedriglohnsektor knapp 6,70 Euro im Westen bzw. 6,50 Euro im Osten. Würden alle Beschäftigten den Gewerkschaftsmindestlohn von 8,50 Euro erhalten, entspräche das einer durchschnittlochen Bruttolohnerhöhung von 27 bis 30 Prozent – auf einen Schlag. Es ist kaum vorstellbar, dass solch eine Erhöhung ohne Beschäftigungsverluste ablaufen könnte.

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IW
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