Die Corona-Pandemie macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, wie die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen. Die Arbeitslosigkeit steigt allerdings nur gering an. Stattdessen explodiert die Anzahl der Kurzarbeiter – und gibt einen Vorgeschmack darauf, was uns in den nächsten Wochen und Monaten erwartet, sollte der Lockdown andauern.

Arbeitsmarkt: Deutschland arbeitet kurz
In den vergangenen zwei Monaten zeigten die Betriebe für über zehn Millionen Arbeitnehmer Kurzarbeit an, darunter allein 7,5 Millionen im April. Das ist rund jeder dritte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland. Vor allem die Arbeitnehmer im Gastgewerbe, Handel, der Metall- und Elektro-Industrie und persönliche Dienstleister sind schwer betroffen (Schleiermacher/Stettes 2020).
Arbeitslosenzahl steigt moderat
Die Arbeitslosenquote stieg saisonbereinigt von fünf auf 5,8 Prozent. Dafür, dass wir eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit Ende des Zweiten Weltkrieges durchleben, ist dieser Anstieg noch moderat. Doch dieser leichte Zuwachs lässt erahnen, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln werden, sollte der Lockdown länger andauern.
Spiel auf Zeit
Die vermehrte Anmeldung von Kurzarbeit zeigt, dass die Unternehmen extrem verunsichert sind. „Für immer mehr Betriebe ist ein noch länger andauernder Lockdown kaum durchzustehen“, sagt IW-Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer. Die hohe Anzahl an Kurzarbeit zeige zwar auch, dass die Unternehmen gerne an den Beschäftigten festhalten würden. Doch für viele sei dieses Spiel auf Zeit nicht mehr lange machbar.

Viertagewoche: „In Deutschland wird vergleichsweise wenig gearbeitet”
Ab heute können sich Unternehmen in Deutschland für ein Pilotprojekt zur Viertagewoche anmelden. IW-Direktor Michael Hüther glaubt, dass es volkswirtschaftlich keinen Sinn ergibt, die Viertagewoche einzuführen. „Die meisten Firmen könnten nicht noch ...
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Arbeitskräftefluktuation – Corona-Tief überwunden, neue Rezessionssorgen spürbar
Die Arbeitskräftefluktuation lag im Jahr 2022 bei 33 Prozent und somit wieder auf Vorkrisenniveau. Das letzte Quartal des vergangenen Jahres deutet jedoch darauf hin, dass eine erneut schwächelnde Konjunktur sich zunehmend auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht.
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