Nahezu die Hälfte neuer Mitarbeiter wird heutzutage zunächst befristet eingestellt, hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ausgerechnet. Der Befristungsanteil ist mit heute 45 Prozent zwar höher als im Jahr 2001, als er erst 32 Prozent betrug. Er lag zuletzt allerdings auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2004. Seither schwankt der Anteil mit geringen Abweichungen nach oben und unten.
Aufregung ohne sachlichen Grund
Anders als es Online-Meldungen nahelegen, ist der Anteil der Befristungen zuletzt nicht mehr gestiegen. Dabei hatte die rot-grüne Bundesregierung mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz erst zum Jahresanfang 2001 sachgrundlose Befristungen erheblich erschwert.
Die IAB-Zahlen werfen auch ein Licht auf ein anderes, auf den ersten Blick erklärungsbedürftig erscheinendes Phänomen: Obwohl fast jeder zweite Berufsanfänger inzwischen einen befristeten Vertrag bekommt, ist der Anteil der insgesamt befristet beschäftigten Arbeitnehmer kaum angestiegen. Das liegt auch daran, dass die Übernahmequote von befristeter in unbefristete Beschäftigung ebenfalls deutlich zunahm, nämlich von 42 Prozent im Jahr 2001 auf 56 Prozent im Jahr 2011.
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
IW
Jobben in der Jugend: Eine Frage des Elternhauses
Ein zu ihren sonstigen Lebensumständen passender Nebenjob kann Jugendlichen helfen, am Arbeitsmarkt relevante Kompetenzen und Fertigkeiten zu erlernen und einzuüben.
IW