Der ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex bildet die Geschäftslage aller Unternehmen des deutschen Immobilienmarktes ab. Neben den jedes Quartal erhobenen Standardfragen, wird zudem bei jeder Befragungsrunde eine Sonderfrage gestellt, um das Meinungsbild der teilnehmenden Unternehmen über aktuellen Themen einzufangen.
ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI): Ergebnisse Sonderumfrage 4. Quartal 2023
Erwartungen der Immobilienunternehmen über die Entwicklung der Baupreise, Bauzinsen und Inflationsrate in 2024
Box-Whiskers-Plot, n = 125, Angaben in Prozent, Befragungszeitraum: 10. November bis 04. Dezember 2023
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft; Fragen im Wortlaut: „Die Baupreise werden sich 2024 gegenüber 2023 voraussichtlich ...“, „Die Bauzinsen betragen Ende 2024 voraussichtlich ca. …“ und „Die Inflationsrate beträgt Ende 2024 voraussichtlich ca. …“. Die Teilnehmer konnten mit einem Schieberegler auf einer Skala von „-5 % oder weniger“ bis „15 % oder mehr“ ihre Erwartungen angeben. Die Teilnehmer erhielten zu den drei Teilfragen folgenden Informationen:
- Baupreise: Laut Statistischem Bundesamt lag der Baupreisindex für den Neubau von Wohngebäuden nach dem letzten verfügbaren Wert im August 2023 bei 6,4 % (im Vergleich zum Vorjahresmonat). Ein Jahr zuvor (August 2022) lag der Baupreisindex bei 16,5%. Die Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Umsatzsteuer; Die Entwicklung der Baupreisindizes für Nichtwohngebäude verläuft in der Regel sehr ähnlich.
- Bauzinsen: Laut Bundesbank lag der durchschnittliche Zins für Wohnungsbaukredite an private Haushalte mit einer anfänglichen Zinsbindung über 5 bis 10 Jahre nach dem letzten verfügbaren Wert im September 2023 bei 3,9 %. Ein Jahr zuvor (September 2022) lag der Zins bei 3,0 %.
- Inflationsrate: Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflation nach dem letzten verfügbaren Wert im Oktober 2023 bei 3,8 %. Ein Jahr zuvor (Oktober 2022) lag die Inflation bei 8,8 %.
Seit dem Jahr 2014 befragt das IW vierteljährlich deutsche Immobilienunternehmen nach ihrer Geschäftslage. Seit 2020 wird die Befragung in Kooperation mit dem Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) erstellt und unter dem Namen ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) veröffentlicht. Der Index liefert zeitnahe Informationen über die Lage und Erwartungen von Immobilienunternehmen, also Bestandshalter von Immobilien, Finanzierer und Dienstleister von Immobilien und Projektentwicklern. Die Abfrage der Geschäftsführer und leitenden Angestellten hinsichtlich ihrer Einschätzung der Geschäftslage und Erwartungen dient zur aktuellen und prospektiven Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung und zur Erhöhung der Transparenz des deutschen Immobilienmarktes. Subindizes für die vier wichtigsten Teilmärkte (Büro, Handel, Wohnen, Projektentwickler) zeigen ein differenziertes Bild der Stimmungslage im deutschen Immobilienmarkt. Das Unternehmenspanel der Befragung hat mittlerweile eine Größe von gut 400 Firmen.
Die Befragung ist als klassische Konjunkturumfrage konzipiert, in der die individuellen Einschätzungen der Geschäftsführer und Vorstände für ihre einzelnen Unternehmen abgefragt werden. Neben den beiden klassischen Fragen zur Lage und den Aussichten des eigenen Unternehmens, werden auch Fragen zu den Preis- und Mietentwicklungen, den Bestandsveränderungen sowie beispielsweise den Finanzierungsbedingungen gestellt. Die Zusammenführung der Einzelergebnisse zur Lage und den Aussichten erfolgt nach der Saldenmethode, bei der die prozentualen Anteile der drei Antwortkategorien aller Umfrageteilnehmer (gut, neutral, schlecht) saldiert werden. Dabei wird der Anteil der negativen Antworten von dem Anteil der positiven Antworten abgezogen, während der Anteil der neutralen Antworten für den Saldo keine Rolle spielt. Das Ergebnis wird auf Basis von Größenklassen gewichtet, um den unterschiedlichen Unternehmensgrößen Rechnung zu tragen. Durch dieses Vorgehen entstehen gewichtete und aggregierte Salden für die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die nächsten 12 Monate.
Aktuelle Ergebnisse des IW-Wohnungsbedarfsmodells: Zunehmende Marktanspannung in vielen Großstädten
Die Bedarfe an neuen Wohnungen und Häusern sind in vielen Städten und Gemeinden sehr hoch und werden nicht durch ein ausreichendes Wohnungsangebot gedeckt. Insgesamt werden im Zeitraum 2021 bis 2025 jedes Jahr 372.600 neue Wohnungen benötigt.
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Auswirkungen einer Grunderwerbsteuersenkung auf die Neubaunachfrage
Die Grunderwerbsteuer steht bereits seit langem in der Kritik, da sie insbesondere im Wohnungsbau kumulative Effekte auslöst und die Wohneigentumsbildung beeinträchtigt. In diesem Gutachten wird die Grunderwerbsteuer fiskalisch und ökonomisch eingeordnet und ...
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