Eine Auswertung des Mikrozensus zeigt, dass im Jahr 2017 rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in nichtdeutschsprachigen Haushalten lebten. Dies entspricht 17,7 Prozent aller Minderjährigen und 47,0 Prozent der unter Achtzehnjährigen mit Migrationshintergrund. Dabei steigen die Werte mit abnehmendem Alter fast kontinuierlich an.

Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit fremdsprachigen Elternhäusern
IW-Trends
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Eine Auswertung des Mikrozensus zeigt, dass im Jahr 2017 rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in nichtdeutschsprachigen Haushalten lebten. Dies entspricht 17,7 Prozent aller Minderjährigen und 47,0 Prozent der unter Achtzehnjährigen mit Migrationshintergrund. Dabei steigen die Werte mit abnehmendem Alter fast kontinuierlich an.
So lag der Anteil der Kinder in fremdsprachigen Haushalten bei den unter Einjährigen mit 21,1 Prozent mehr als anderthalbmal so hoch wie bei den Siebzehnjährigen mit 13,5 Prozent. Differenziert man nach Bundesländern, zeigen sich zudem große regionale Unterschiede. So lebt in Bremen mehr als jeder dritte Minderjährige in einer fremdsprachigen Familie, wohingegen es in Thüringen nur rund jeder Vierzehnte ist. Häufig fällt die Fremdsprachigkeit des Haushalts mit Bildungsferne zusammen. Bei 42,6 Prozent dieser Kinder hat kein im Haushalt lebender Elternteil einen berufsqualifizierenden Abschluss, im Vergleich zu 17,5 Prozent bei den Kindern mit sonstigem Migrationshintergrund und 6,1 Prozent bei den Kindern ohne Migrationshintergrund. Dies wirkt sich auch negativ auf die Bildungslaufbahnen der Kinder aus fremdsprachigen Haushalten aus. So besuchen sie mit einem Anteil von 23,2 Prozent in der Sekundarstufe 1 viel seltener ein Gymnasium als Kinder ohne Migrationshintergrund mit 38,1 Prozent. Kontrolliert man in einer multivariaten Analyse unter anderem für den Bildungshintergrund der Eltern, liegt der Unterschied allerdings nur noch bei 4,4 Prozentpunkten.


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