Wachstum und Wohlstand in Deutschland scheinen durch die verschiedenen gleichzeitigen Krisen zunehmend unter Druck zu geraten.
Mit Digitalisierung zu klimaneutralem Wachstum und Wohlstand
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Wachstum und Wohlstand in Deutschland scheinen durch die verschiedenen gleichzeitigen Krisen zunehmend unter Druck zu geraten.
Die geopolitischen Verwerfungen machen sich hierzulande in gestörten Lieferketten und Unsicherheit bei der Energieversorgung bemerkbar, die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels lassen sich durch die Häufung von extremen Wetterereignissen bereits erahnen und der demografische Wandel äußert sich vielerorts schon heute in Fachkräfteengpässen. Aktive Politikmaßnahmen können dafür sorgen, die Probleme wenigstens zu lindern, indem sie sowohl Gegenmaßnahmen vorantreiben als auch den Umgang mit den Auswirkungen adressieren. Die Digitalisierung führt für viele Unternehmen ebenfalls zu disruptiven Veränderungen und Anpassungserfordernissen, hat aber gleichzeitig das Potenzial klimafreundliche Innovationen voranzubringen. Damit dies unter den derzeitigen krisengeprägten Bedingungen gelingen kann, sind jedoch eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen.
Dekarbonisierung als Chance
Die zwei wesentlichen Strategien in Bezug auf den Klimawandel sind Minderung und Anpassung. Zum einen gilt es demnach, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und wenn möglich ganz zu vermeiden, um einer weiteren Verschärfung des Klimawandels entgegenzuwirken. Zum anderen müssen bereits jetzt Vorkehrungen für Klimawandelfolgen getroffen werden, indem beispielsweise der Hochwasserschutz verbessert und ausgebaut wird. Beides erfordert Investitionen in neue klimafreundliche Technologien, in Infrastruktur und Schutzmaßnahmen. Diese Investitionen sind insofern gut angelegt, als ein Abwarten sich später in höheren Kosten der Schadensbeseitigung niederschlagen würde (Fischer und Fluchs, 2021). Ein frühzeitiges Entwickeln klimafreundlicher Technologie, Investitionen in entsprechende Verfahren und Dienstleistungen birgt darüber hinaus Chancen, denn der Markt für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz soll laut Greentech-Atlas der Unternehmensberatung Roland Berger (BMU, 2021) sein Volumen innerhalb dieses Jahrzehnts verdoppeln. Hier besteht also beachtliches Wachstumspotenzial, sowohl auf den heimischen als auch auf den Exportmärkten.
Dennoch bedeutet die dafür notwendige Transformation der Energieversorgung und vieler Produktionsverfahren zunächst eine höhere Kostenbelastung, insbesondere für energie- und emissionsintensive Industrieunternehmen. Die Implementierung klimafreundlicher Produktionsverfahren erfordert nicht nur teilweise umfangreiche Investitionen, sondern führt auch dazu, das bestehendes noch funktionsfähiges Anlagenkapital nicht weiter genutzt werden kann. Dies wirkt dämpfend auf das Wachstum. Solange an anderen globalen Standorten weniger ambitionierte Klimaschutzanforderungen gelten als in Deutschland und Europa, wo die CO2-Emissionen begrenzt und durch den Emissionshandel mit einem Preisschild versehen sind, gerät dies zu einem Wettbewerbsnachteil hiesiger Produktionsstandorte. Um im Wettbewerb mit anderen Standorten, die teilweise sogar günstigere Bedingungen beispielsweise für die Erzeugung regenerativer Energien aufweisen, nicht weiter zurückzufallen, darf der Ausbau der Infrastruktur nicht länger vernachlässigt werden. So wie es in kurzer Zeit möglich war, schwimmende Flüssiggasterminals an die deutsche Gasnetzinfrastruktur anzubinden, braucht es nun einen schnellen Ausbau der Anlagen zur Erzeugung und der Leitungen und Netze zum Transport erneuerbar erzeugter Energie. Genauso gehört dazu auch eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur und eine an die veränderten Anforderungen angepasste Regulierung.
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