1. Home
  2. Studien
  3. Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes
Tobias Hentze IW-Policy Paper Nr. 22 30. Juli 2015 Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes
PDF herunterladen
Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes
Tobias Hentze IW-Policy Paper Nr. 22 30. Juli 2015

Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes

IW policy paper

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mit dem am 8. Juli 2015 von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzesentwurf zur Änderung des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes wird die erbschaftsteuerliche Verschonung von Betriebsvermögen erheblich eingeschränkt.

Dies gilt zum einen für die Erben kleiner Unternehmen aufgrund der Verschärfung der Lohnsummenklausel und zum anderen für die Erben mittlerer und großer Familienunternehmen, die in Zukunft im Zweifelsfall erhebliche Steuerzahlungen leisten müssen.

Der Grund dafür ist die geplante Einführung einer Verschonungsbedarfsprüfung, das heißt es wird geprüft, ob eine Verschonung von der Erbschaftsteuer erforderlich ist. Die Bundesregierung will mit diesen Änderungen dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17. Dezember 2014 nachkommen. Die Bundesregierung argumentiert, dass die neu zu schaffende Bedürfnisprüfung eine hinreichende Anzahl von Erbfällen erfassen müsse. Um nicht ins Leere zu laufen, ist die Prüfschwelle deshalb auf 26 Millionen Euro je Erbe festgesetzt worden. Bei kumulativ und langfristig vorliegenden Verfügungsbeschränkungen auf das Betriebskapital ist eine erhöhte Prüfschwelle in Höhe von 52 Millionen Euro vorgesehen.

Dabei unterschätzt die Bundesregierung offensichtlich jedoch die Bedeutung dieser – gemessen an der Gesamtzahl von Unternehmen in Deutschland – eher kleinen Gruppe von Unternehmen. Nach Schätzung des IW Köln fallen selbst bei der erhöhten Prüfschwelle immerhin mehrere Tausend Familienunternehmen potenziell unter die Bedürfnisprüfung. Zusammengenommen beschäftigten diese Familienunternehmen mehrere Millionen Menschen und erwirtschaften Umsätze in Billionenhöhe. Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung ist daher kaum zu überschätzen.

PDF herunterladen
Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes
Tobias Hentze IW-Policy Paper Nr. 22 30. Juli 2015

Tobias Hentze: Die Bedürfnisprüfung als Bestandteil des Gesetzentwurfs zur Reform des Erbschaft- und Schenkungssteuergesetzes

IW policy paper

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Ungleichheit wächst, so die Oxfam-Studie. Zahlen zeigen ein anderes Bild.
Maximilian Stockhausen / Judith Niehues IW-Nachricht 20. Januar 2025

Oxfams Ungleichheitsbericht: Einseitige Betrachtungen

Zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht die Hilfsorganisation Oxfam erneut ihren Ungleichheitsbericht, in dem sie die zunehmende Ungleichverteilung von Vermögen in Deutschland anprangert und eine Vermögenssteuer fordert. Doch die Zahlen zeichnen ein ...

IW

Artikel lesen
Judith Niehues / Maximilian Stockhausen Veranstaltung 17. Dezember 2024

IW-Agenda 2030: Verteilungspolitik

Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfinden soll, wird das Institut der deutschen Wirtschaft in einer virtuellen Veranstaltungsreihe die wichtigsten wirtschaftspolitischen Handlungsfelder ausleuchten. Jede Woche ein Termin, ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880