Der Krieg in der Ukraine wird für Russland tiefgehende geopolitische und ökonomische Konsequenzen haben. In einem beispiellosen Ausmaß hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt, die die jahrzehntelangen ökonomischen Verflechtungen weitestgehend auflösen.
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Wirtschaftliche Entwicklung durch Rückschritt – zu den Perspektiven der russischen Volkswirtschaft
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der Krieg in der Ukraine wird für Russland tiefgehende geopolitische und ökonomische Konsequenzen haben. In einem beispiellosen Ausmaß hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt, die die jahrzehntelangen ökonomischen Verflechtungen weitestgehend auflösen.
Zugleich erlebt Russland als Folge der zunehmenden Repression gegenüber seiner Zivilgesellschaft einen massiven Braindrain, insbesondere junger, gut ausgebildeter Personen sowie zahlreicher Wissenschaftler. Welche mittel- bis langfristige wirtschaftliche Perspektive hat Russland vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen? Die historische Struktur der russischen Ökonomie zeigt, dass eine diversifizierte endogene Entwicklung aufgrund institutioneller Barrieren, die bis heute nachwirken, nicht möglich erscheinen. Zudem könnte die ‚holländische Krankheit‘ – Deindustrialisierung in Folge massiver Handelsbilanzüberschüsse, hervorgerufen durch den Rohstoffexportboom – gemeinsam mit dem exogenen Importschock, den Russland wegen der Sanktionen erleidet, den Wohlstandsverlust weiter verstärken. Zudem wird Russland aufgrund des Bruchs mit dem Westen eine Entwicklungsstrategie ohne den Zugang zu einem Markt für moderne Technologien, Importgüter und Kapitalinvestitionen entwickeln müssen und eine stärkere Bindung zu anderen Märkten wie China und Indien anstreben.
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