Die Digitalisierung verändert die Ausbildung in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur die vermittelten Inhalte, sondern auch die verwendeten Methoden wandeln sich. Dies stellt die betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder vor neue Herausforderungen. Auf der operativen Ebene ist die Digitalisierung in vielen Unternehmen bereits in der dualen Ausbildung angekommen.
Ausbildungsunternehmen 4.0: Digitalisierung der betrieblichen Ausbildung
Studie im Rahmen des Projekts „Netzwerk Q4.0”
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Digitalisierung verändert die Ausbildung in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur die vermittelten Inhalte, sondern auch die verwendeten Methoden wandeln sich. Dies stellt die betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder vor neue Herausforderungen. Auf der operativen Ebene ist die Digitalisierung in vielen Unternehmen bereits in der dualen Ausbildung angekommen.
Gut neun von zehn Unternehmen vermitteln digitale Fähigkeiten und Kenntnisse.
Im Durchschnitt vermittelt jedes Unternehmen vier digitale Kompetenzen (bezogen auf neun abgefragte digitale Kompetenzen). Am häufigsten werden der Umgang mit berufs-/fachspezifischer Software und angemessene digitale Kommunikation vermittelt. Am seltensten sind die Lösung von Problemen mit digitalen Tools und die Programmierung einfacher Anwendungen Gegenstand der beruflichen Ausbildung.
85 Prozent der Unternehmen setzen digitale Lernmedien ein.
Insgesamt setzen 85,3 Prozent der Unternehmen digitale Lernmedien in der dualen Ausbildung ein. Am häufigsten werden Wissensbibliotheken, Wikis und Onlineforen verwendet. An zweiter Stelle folgt die Nutzung von digitalen Arbeitsmitteln als Lernmittel, da viele Auszubildende in der betrieblichen Ausbildung an den vorhandenen Maschinen und Geräten oder in vom Unternehmen verwendeter Software ausgebildet werden. Im Mittel liegt die Anzahl der genutzten Lernmedien bei 3,3 (von 10 abgefragten digitalen Lernmedien). Etwa 42,2 Prozent aller Unternehmen nutzen vier oder mehr digitale Lernmedien, 14,7 Prozent hingegen gar keine.
In sechs von zehn Unternehmen kennen die Ausbilderinnen und Ausbilder die neuen Technologien im Unternehmen und bilden sich weiter.
Um den Umgang mit neuen Technologien vermitteln zu können, müssen die Ausbilderinnen und Ausbilder über das entsprechende Know-how verfügen. In 59,1 Prozent aller Unternehmen machen sich die Ausbilderinnen und Ausbilder regelmäßig mit den neuesten digitalen Technologien, die im Unternehmen verwendet werden, vertraut. Etwa genauso viele Unternehmen berichten davon, dass sich ihre Ausbilderinnen und Ausbilder regelmäßig inhaltlich und methodisch weiterbilden (57,2 Prozent).
Nur knapp vier von zehn Unternehmen verfolgen die Digitalisierung der Ausbildung jedoch strategisch.
Trotz der vielfältigen Aktivitäten auf operativer Ebene haben sich nur 36,0 Prozent der Unternehmen bereits sehr intensiv oder intensiv mit der Digitalisierung der Ausbildung befasst. Die übrigen Unternehmen haben sich nicht explizit damit befasst. Hier gilt es sicherzustellen, dass betriebliche Ausbildung systematisch an die Veränderungen angepasst wird, die sich aufgrund der Digitalisierung im Unternehmen ergeben. Wichtig ist, dass alle für die Ausbildung relevanten digitalen Kompetenzen vermittelt und die zur Verfügung stehenden Lernmedien sinnvoll genutzt werden.
Paula Risius / Susanne Seyda: Ausbildungsunternehmen 4.0 – Digitalisierung der betrieblichen Ausbildung
Studie im Rahmen des Projekts „Netzwerk Q4.0”
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